Suche

Open Doors Report über die weltweite Christenverfolgung im Januar 2024 Open Doors Report über die weltweite Christenverfolgung im Januar 2024 

Nigeria: Christen leiden in Vertriebenenlagern

Laut einem neuen Bericht des Hilfswerks „Open Doors“ wird Christen in Vertriebenenlagern im Bundesstaat Borno systematisch humanitäre Hilfe verweigert. Die Christen im Nordosten Nigerias fliehen meist vor islamistischem Extremismus.

Laut Open Doors und den Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen wurden mehr als zwei Millionen Menschen im Nordosten Nigerias vorwiegend wegen gewalttätiger extremistischer Angriffe vertrieben.

Christen, aber auch andere Menschen im Nordosten Nigerias fliehen aufgrund der islamistischen Extremisten von Boko Haram oder dem IS-Ableger ISWAP (Islamic State's West Africa Province). Die Verwundbarkeit der Christen, die in vielen nördlichen Bundesstaaten Nigerias ohnehin schon als Bürger zweiter Klasse behandelt würden, werde durch die Angriffe islamistischer Extremisten jedoch noch erheblich verstärkt.

Zustand in den Vertriebenenlagern in Borno

Die meisten Vertriebenen dieser Religon, etwa 80 Prozent, leben in Borno. Die Regierung in Borno habe für diese Binnenvertriebenen spezifische Lager eingerichtet, in denen Lebensmittel und Hilfsgüter zugeteilt werden. An diese gelangen die Geflüchteten mittels einer Karte, die ihnen den Zugang zu humanitärer Hilde von Seiten der Landesregierung zusichert.

Open Doors berichtet in einem am Dienstag veröffentlichten Forschungsbericht, dass Christen oder Menschen mit christlichem Namen diese Karte verweigert wird und sie regelmäßig übergangen würden, statt Hilfe zu bekommen.

Ein Binnenvertriebener berichtete laut Open Doors, dass Christen ein Lager verlassen müssten, wenn ihre Identität ans Licht kommt und sie sich nicht bereit erklärten, zum Islam zu konvertieren.

Aufgrund der Schwierigkeiten leben Christen größtenteils entweder in informellen Lagern oder in den umliegenden Dörfern, die bereit sind, sie aufzunehmen. Auch in diesem Umfeld sei es jedoch schwierig, Lebensmittel zu bekommen, da die Regierung des Bundesstaates viele Organisationen daran hindere, dort Hilfsgüter zu verteilen. Viele Christen sehen die Lösung für ihre humanitäre Notlage nur darin, zum Islam zu konvertieren oder ihren Glauben bewusst zu verbergen.

Forderungen von Open Doors

Das Hilfswerk fordert, dass die nigerianische Regierung der Regionalregierung in Borno klar aufträgt, alle Binnenvertriebenen unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung zu unterstützen.

(kap - mo)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

04. September 2024, 13:21