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Ultraschall eines Fötus, 2024 Ultraschall eines Fötus, 2024 

Polen: Kirche kritisiert neue Leitlinien zur Abtreibung

Die Bischofskonferenz führt Gebete gegen Abtreibung im Gottesdienst ein.

Polen hat in Sachen Abtreibung die schärfsten Gesetze europaweit. So darf eine Schwangerschaft nur abgebrochen werden, wenn die Gesundheit der Frau gefährdet ist oder sie vergewaltigt wurde. Polens Verfassungsgericht hat im Oktober 2020 die Abtreibung unheilbar kranker Föten für verfassungswidrig erklärt. Darauf folgten landesweite Proteste.

Vergangenen Freitag hat Regierungschef Donald Tusk gemeinsam mit Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna und Justizminister Bodnar neue Richtlinien für Kliniken und Anklagebehörden vorgestellt. Danach sollen Ärzte und Staatsanwälte vor allem „auf der Seite der Frauen" stehen. Tusk sprach von Möglichkeiten, in der Praxis Zugang zu legalen Abtreibungen zu erhalten.

Kritik der Kirche

Die Kirche protestiert nun gegen die neuen Richtlinien. Offenbar werde versucht, Abtreibungen ohne ethische Überlegungen und gegen Schutzbestimmungen der Verfassung vorzunehmen. Außerdem seien die neuen Vorgaben nicht mit dem Recht des Arztes zu vereinbaren. Die Bischofskonferenz veröffentlichte ein Gebet, das ab sofort in allen Gottesdiensten gesprochen werden soll: „Beten wir für die Autoritäten, vor allem in unserem Heimatland, dass sie in ihrem Dienst an der Nation das unveräußerliche Recht auf Achtung jeder menschlichen Existenz von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod respektieren".

(kap - mo)

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05. September 2024, 13:01