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Flüchtlingscamp in Gadaref, Sudan, im Mai dieses Jahres Flüchtlingscamp in Gadaref, Sudan, im Mai dieses Jahres  (AFP or licensors)

Sudan: Humanitäre Lage in El Fasher außer Kontrolle

Im Sudan verschlechtert sich die humanitäre Lage in dem seit mehr als fünf Monaten belagerten El Fasher drastisch. In einem Flüchtlingslager gerät die Unterernährung vollends außer Kontrolle. Die Afrikanische Kommission für Menschen- und Völkerrechte appelliert an die Konfliktparteien, ihre Kämpfe einzustellen.

Fünf Monate Belagerung und Kämpfe haben die Bevölkerung von El Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur, an den Rand ihrer Kapazitäten gebracht. Nord-Darfur gilt als letzte Bastion der sudanesischen Streitkräfte in der Region und wird fast vollständig von den rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) von General Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo kontrolliert.   

Mehr als anderthalb Millionen Menschen sind in der seit April/Mai belagerten Stadt und im nahegelegenen Flüchtlingslager Zamzam, 15 km südlich von El Fasher, in Gefahr. Im Lager, in dem etwa 260.000 Kinder leben, ist die Unterernährung außer Kontrolle geraten. Soldaten einer Division der sudanesischen Streitkräfte (SAF) und Milizionäre mehrerer lokaler bewaffneter Gruppen, die gegen die RSF kämpfen, haben sich in der Stadt verbarrikadiert. Es handelt sich um eine Koalition unterschiedlicher Kräfte, die nur durch ihre gemeinsame Ablehnung der RSF vereint sind, denen es aber bisher gelungen ist, sich gegen Dagalos Männer zu behaupten.

In der vergangenen Woche wurde die Stadt von einer heftigen RSF-Offensive heimgesucht, die von den Verteidigern nur knapp zurückgeschlagen wurde, wobei es auf beiden Seiten zu schweren Verlusten kam. Satellitenfotos zeigen kürzlich ausgehobene Erdhügel, die auf Massengräber hindeuten.

Appell an Konfliktparteien

Angesichts der sich verschlechternden humanitären Bedingungen in El Fasher hat die Afrikanische Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker (ein 1987 von der damaligen Organisation der Afrikanischen Union, der heutigen Afrikanischen Union, eingerichtetes Gremium) einen Appell zur Einstellung der Kämpfe veröffentlicht. „Die Afrikanische Kommission verurteilt in aller Deutlichkeit die Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung im Zusammenhang mit den anhaltenden Kämpfen in El Fasher, durch die Hunderttausende von Flüchtlingen, die in der Stadt Zuflucht gefunden haben, ernsthaft gefährdet sind“, heißt es in einer Erklärung vom 21. September. „Die Afrikanische Kommission fordert die Konfliktparteien dringend auf, alle Gewaltakte gegen Zivilisten einzustellen und die Grundsätze der Unterscheidung zwischen Zivilisten und Militärs sowie der Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit des humanitären Völkerrechts uneingeschränkt zu respektieren.“

 

(fides – mo)

 

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27. September 2024, 12:03