USA: Texanischer Klosterstreit eskaliert
Der Karmel teilte am Wochenende mit, dass der Konvent bereits im August einstimmig eine Angliederung an die Priesterbruderschaft St. Pius X. beschlossen habe. Ebenfalls im August haben die Schwestern laut eigenen Angaben Mutter Teresa Agnes erneut für eine dreijährige Amtszeit als Priorin gewählt.
Auf Weisung des Vatikans untersteht das Kloster rechtmäßig der Vorsitzenden der Karmelitinnen-Assoziation „Christus König“, Mutter Marie von der Inkarnation. In der Vorwoche hatte das Bistum Fort Worth, auf dessen Gebiet sich das Kloster befindet, eine Mitteilung von Mutter Marie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Karmelitinnen von Arlington jeden Dialog verweigern. Ein Angebot von Bischof Olson, die liturgische Betreuung der Schwestern durch einen Priester der Petrusbruderschaft zu ermöglichen, blieb ohne Antwort. Zuvor hatten die Schwestern stets zurückgewiesen, sich von der Kirche abzuspalten. Von ihrer Verbindung mit dem schismatischen Erzbischof Carlo Maria Viganò distanzierten sich die Schwestern auch auf Aufforderung nicht.
Seit über einem Jahr verfahrene Situation
Die Piusbruderschaft wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, der insbesondere die Liturgiereform im Nachgang des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) ablehnte. Sie sieht sich selbst in Gemeinschaft mit der katholischen Kirche, lehnt aber zentrale Lehren des Zweiten Vatikanums ab. 1988 weihte Lefebvre nach dem Scheitern von Verhandlungen mit Rom unerlaubt Bischöfe und zog sich und den Geweihten damit die Exkommunikation zu. Bis heute hat die Piusbruderschaft keinen kanonischen Status.
Der Streit um das Kloster und seine ehemalige Oberin Mutter Teresa Agnes schwelt seit über einem Jahr. Mutter Teresa Agnes soll einen Verstoß gegen ihr Keuschheitsgelübde eingestanden haben. Bei ihrem angeblichen Partner soll es sich um einen Priester der Diözese Raleigh handeln. Daraufhin ließ der Bischof den Karmel durchsuchen, um Beweismittel sicherzustellen. Der Streit wurde Mitte Mai vergangenen Jahres bekannt, nachdem sich die Schwestern an die Öffentlichkeit gewandt hatten, um über eine Klage gegen die Durchsuchung und Beschlagnahmung in ihrem Kloster zu informieren. Seither haben sich auch ein staatliches Gericht und der Vatikan mit dem Fall beschäftigt.
(katholisch.de – sk)
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