Mosambik: Bischöfe verurteilen Attentat nach Wahlen
„Wir verurteilen die barbarische Ermordung zweier politischer Persönlichkeiten, da sie mit ähnlichen Methoden an andere Morde an politischen oder zivilgesellschaftlichen Persönlichkeiten, die ebenfalls mit Oppositionsparteien in Verbindung stehen, erinnert, die im Anschluss an frühere Wahlen stattfanden“, heißt es in der Erklärung der Bischofskonferenz vom 22. Oktober, aus der der vatikanische Pressedienst „Fides" diesen Donnerstag zitiert.
Nach der Ermordung von zwei Vertretern der Partei Podemos, Elvino Dias und Paulo Guambe, die bei Protesten in der Nacht von Freitag auf Samstag auf offener Straße erschossen wurden, kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die beiden Politiker wurden in einem Hinterhalt im Zentrum von Maputo von mehreren Männern in ihrem Auto erschossen. Elvino Dias war ein vom Podemos-Vorsitzenden Venancio Mondlane beauftragter Anwalt, der beim Verfassungsgericht eine Klage wegen angeblichen Wahlbetrugs bei der Präsidentschaftswahl am 9. Oktober eingereicht hatte. Bislang wurden nur einige Teilergebnisse der Wahl veröffentlicht, die auf einen Sieg der Frelimo hindeuten, der Partei, die seit der Unabhängigkeit 1975 an der Macht ist. Die endgültigen amtlichen Ergebnisse werden für Freitag, den 25. Oktober, erwartet.
Wahlergebnisse umstritten
Auch die mosambikanischen Bischöfe glauben, dass es bei der Wahl am 9. Oktober schwerwiegende Unregelmäßigkeiten gab. Konkret nennen sie „schweren Betrug, wiederholtes Einwerfen von bereits abgegebenen Stimmzetteln in die Wahlurne, Fälschung von Nachrichten“.
Die Bischöfe rufen auch dazu auf, das Demonstrationsrecht zu respektieren, appellieren aber an die jugendlichen Demonstrierenden, sich nicht zu Gewalttaten instrumentalisieren zu lassen. Abschließend stellt die Bischofskonferenz fest, dass „mehr als die Hälfte der registrierten Wähler nicht zu den Urnen gegangen ist“, und betont, dass „wir die höchste Wahlenthaltung in unserer Geschichte der Mehrparteienwahlen erlebt haben, was darauf hinzudeuten scheint, dass die Unregelmäßigkeiten und der Betrug, die bei früheren Wahlen verzeichnet wurden, einem großen Teil der Bevölkerung gezeigt haben, dass ihr an der Wahlurne zum Ausdruck gebrachter Wille nicht respektiert wird und die Ausübung dieses wichtigen Bürgerrechts nutzlos ist“. Abschließend forderten die Bischöfe alle auf, den Weg der Vergebung und des Mutes zur Wahrheit zu gehen, um das Land zur Normalität zurückzuführen.
(fides - sst)
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