Mosambik: Bischöfe bezeichnen Wahlergebnisse als „Lüge“
Die Kommission hat den Sieg bei der Präsidentschaftswahl vom 9. Oktober dennoch Daniel Chapo von der Regierungspartei „Frelimo“ zugesprochen. „Die Bestätigung einer Lüge ist Betrug“, erklärte dazu Erzbischof Inacio Saure von Nampula, der Vorsitzende der mosambikanischen Bischofskonferenz. Er wies in einem Statement auf das Füllen von Wahlurnen mit vorab ausgefüllten Stimmzetteln und gefälschte Ergebnislisten von Wahllokalen hin.
Die Wahl hat landesweit Proteste ausgelöst, da sie von Manipulationsvorwürfen und der Tötung von Oppositionsanhängern überschattet wurde. Nach Ansicht des Erzbischofs haben die Wahlorgane ihren Dienst missachtet.
Von 1977 bis 1992 herrschte in Mosambik ein langer Bürgerkrieg
Chapo, ein wenig bekannter 47-jähriger Politiker, hatte nach den offiziellen Zahlen 71 Prozent der Stimmen erhalten, während sein engster Herausforderer, Venâncio Mondlane, ein unabhängiger Kandidat, auf 20 Prozent kam. Kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses am 24. Oktober strömten wütende Menschen auf die Straßen, um gegen die Ergebnisse zu protestieren.
Von 1977 bis 1992 herrschte in Mosambik ein langer Bürgerkrieg zwischen der „Mosambikanischen Befreiungsfront“ (bekannt als Frelimo) und dem „Nationalen Widerstand Mosambiks“ (bekannt als Renamo). Die Bischöfe warnten davor, die Gewalt ins Land zurückzubringen. „Unser Land verdient Wahrheit, Frieden, Ruhe und Toleranz. Lasst uns für den Frieden beten, lasst uns Handwerker der Gerechtigkeit und Zeugen der Wahrheit sein.“
In der vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz unterzeichneten Erklärung verurteilen die Bischöfe auch die Ermordung von zwei Oppositionsführern, Elvino Dias und Paulo Guambe. Dias war Anwalt des unabhängigen Kandidaten Mondlane und der größten Oppositionspartei, Podemos.
(ucanews – sk)
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