Notre Dame in Paris Notre Dame in Paris  (AFP or licensors)

Frankreich: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt

Die Erzdiözese Paris und das französische Präsidialamt haben am Mittwoch weitere Einzelheiten zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame bekannt gegeben. Wie der Elysee mitteilte, wird Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am 29. November ein letztes Mal die Baustelle auf der Ile de la Cite im Zentrum der französischen Hauptstadt besuchen. Am Abend des 7. Dezember soll die feierliche Wiedereröffnung der weltberühmten Kathedrale erfolgen.

Dabei plant Macron den Angaben zufolge, eine kurze Rede vor der Kathedrale zu halten. Auch beim ersten Gottesdienst mit dem Pariser Erzbischof Laurent Ulrich am 8. Dezember wird der Präsident zugegen sein. Erzbischof Ulrich betonte bei einer Pressekonferenz im College des Bernardins am Mittwoch, dass die Tage der Wiedereröffnung „Tage der Gemeinschaft sein sollen“. Man stehe im übertragenen Sinn bereits an der Schwelle der Kathedrale, brachte Ulrich laut „La Croix" seine mit Dankbarkeit und Freude verbundene Ungeduld bis zur Wiedereröffnung von Notre-Dame zum Ausdruck. „Unser Wunsch, die ganze Welt wieder unter den Gewölben der Kathedrale willkommen zu heißen, ist groß.“

„Unser Wunsch, die ganze Welt wieder unter den Gewölben der Kathedrale willkommen zu heißen, ist groß“

Im Zuge von Renovierungsarbeiten war am 15. April 2019 auf dem Dach von Notre-Dame ein Feuer ausgebrochen. Die Ursache des Brandes ist nach wie vor ungeklärt. Die Flammen zerstörten Dächer und Dachstuhl und Teile der Gewölbe. Nicht nur die Bilder vom einstürzenden Vierungsturm gingen um die Welt. Staatspräsident Macron kündigte damals den Wiederaufbau des gotischen Gotteshauses binnen fünf Jahren an. Mehr als 2.000 Handwerker und Fachleute waren daran beteiligt.

Am 29. November wolle sich der Präsident bei all jenen bedanken, die zum Gelingen des Projektes beigetragen hätten, so der Elysee-Palast. Der Präsident habe ausdrücklich gewünscht, dass bei dieser Gelegenheit so viele Handwerker wie möglich zugegen seien. Mit dem Besuch Macrons schließe die Großbaustelle offiziell. Die Gesamtkosten beliefen sich laut Elysee auf rund 700 Millionen Euro. Gleichwohl seien rund um die Kathedrale weitere Arbeiten geplant. So soll auch das Außengelände neu gestaltet werden.

Eröffnung zu Mariä Empfängnis

Am Abend des 7. Dezember beginnt unmittelbar nach der Rede Macrons eine religiöse Feier. Erzbischof Ulrich werde mit seinem Bischofsstab an die Tore der Kathedrale klopfen, die sich dann feierlich öffnen, erklärte der für die Liturgie verantwortliche Guillaume Normand.

Bei der Feier wird auch die Orgel von Notre-Dame gesegnet, die nach dem Brand komplett zerlegt, gereinigt und neu zusammengebaut werden musste. Den Abschluss bilden ein Te Deum und das Magnificat. Im Anschluss ist in und vor der Kathedrale ein großes Konzert geplant.

Am Sonntag, 8. Dezember, dem zweiten Adventsonntag und katholischen Fest Mariä Empfängnis, findet ab 10.30 Uhr die Weihe des Altars statt und Erzbischof Laurent feiert die erste Messe in der wiedereröffneten Notre-Dame. Präsident Macron wird anwesend sein, vor allem aber werden Vertreterinnen und Vertreter aus den Pariser Pfarrgemeinden sowie Bedürftige eingeladen sein, kündigte der Rektor der Kathedrale, Olivier Ribadeau Dumas, an. Auch mehr als 150 Bischöfe aus Frankreich und anderen Ländern werden erwartet.

Erzbischof: Eintritt soll kostenlos bleiben

Einzelbesucher sollen ab 9. Dezember in die Notre-Dame kommen können. Ab Anfang Dezember soll dafür ein Online-Reservierungssystem zur Verfügung stehen, wie die Erzdiözese Paris mitteilte. Maximal zwei Tage im Voraus können dabei Slots für den jeweiligen Besuchstag gebucht werden. Außerdem wird es jeden Tag eine Warteschlange ohne Reservierung geben. In der ersten Woche wird die Kathedrale zudem über die normalen Öffnungszeiten hinaus bis 22 Uhr zugänglich sein.

Die Forderung der französischen Kulturministerin Rachida Dati, ein Eintrittsgeld für jeden touristischen Besuch der Kathedrale zu erheben, lehnte Erzbischof Ulrich bei dem Medientermin am Mittwoch auf Nachfrage hin erneut ab. Schon im Oktober hatte die Erzdiözese Paris zum freien Zugang zu Kathedralen und Kirchen auf ein entsprechendes Gesetz aus dem Jahr 1905 verwiesen. Auch sei es Auftrag der Kirche, jeden Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Weltanschauung und finanziellen Mitteln anzunehmen.

Die frühgotische Pariser Bischofskirche Notre-Dame ist ein Wahrzeichen von Paris. Vielen gilt sie als Inbegriff der Kathedralen Frankreichs. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche liegt exponiert auf der Seine-Insel Ile de la Cite im historischen Zentrum und wurde vor dem Großbrand von 2019 jährlich von rund bis zu 14 Millionen Menschen besucht.

(kap – cs)

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13. November 2024, 16:34