Todesstrafe (Symbolbild) Todesstrafe (Symbolbild) 

Japan: Regierung weist Überprüfung der Todesstrafe zurück

Trotz des Vorschlags von Rechtsexperten, ein Komitee zur Überprüfung der Todesstrafe einzuberufen, hat die japanische Regierung die Einrichtung eines solchen Komitees abgelehnt. Der Sekretär des Kabinetts führte als Grund die öffentliche Unterstützung an, Rechtsexperten vermuten aber, dass die Japaner unvollständig informiert seien.

Nachdem eine Gruppe von Rechtsexperten und Parlamentariern am Mittwoch einen Antrag zur Überprüfung gestellt hatte, beendete die japanische Regierung die Diskussion um die Abschaffung der Todesstrafe.

Der Kabinettssekretär meinte, die Abschaffung wäre unangemessen, die Todesstrafe sei vor allem bei schwerwiegenden Straftaten von Wichtigkeit. Er betonte auch, dass dies die mehrheitliche Meinung unter den Japanern sei. Rechtsexperten erklären das aber mit dem Mangel an Informationen zur Todesstrafe, die die Befragten besäßen.

Seit dem Jahr 2000 wurden in Japan 98 Gefangene erhängt, der letzte 2022. Momentan sitzen etwa 100 Menschen in Todeszellen. Neben den USA ist damit Japan der einzige G7-Staat, der noch Todesurteile verhängt und vollstreckt.

Todesstrafe in der katholischen Kirche

Papst Franziskus, der Japan 2019 einen Besuch abstattete, ließ 2018 zum Thema Todesstrafe den Katechismus ändern. Seither gilt in der katholischen Kirche eine vollkommene Ächtung der Todesstrafe. Die entspricht der christlichen Lehre, wonach die Würde der Person auch bei schwersten Verbrechen nicht verloren geht.

(asianews – fl)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

16. November 2024, 14:46