Lateinamerika: Bestürzung über Ausweisung eines dritten Bischofs
„Wir beten, dass sich diese Situation bald löst und er in sein Heimatland zurückkehren kann“, schrieb CELAM an den Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo José Brenes. Herrera wurde am 13. November festgenommen und kurz darauf ausgewiesen. Wenige Stunden zuvor war die Facebook-Seite seiner Diözese, auf der Gottesdienste live übertragen wurden, abgeschaltet worden.
CELAM bekundet in seiner Botschaft „Nähe und Brüderlichkeit“ mit der nicaraguanischen Kirche und den Gläubigen des Landes. Die Bischöfe betonen, dass sie „mit der Kraft des Glaubens“ an Christus festhalten sollen. Gleichzeitig zeigen sie sich besorgt über die zunehmenden Einschränkungen für Bischöfe und Diözesen im Land.
Herrera stand der Bischofskonferenz seit 2021 vor. Er ist bereits der dritte Bischof, den die autokratische Regierung des Sandinisten Daniel Ortega ausweist. Zuvor mussten Rolando Álvarez von Matagalpa und Isidoro Mora von Siuna das Land verlassen. Beide fanden später in Rom Zuflucht. Nicaraguas Bischofskonferenz zählt rund zehn Bischöfe.
Ein Bericht der costaricanischen Organisation „Colectivo Nicaragua Nadie Más“ zeigt das Ausmaß der Repressionen: Seit 2018 wurden mehr als 50 Priester und Ordensleute ausgewiesen. Mindestens 74 wurden inhaftiert, 35 verloren ihre Staatsbürgerschaft. Die Regierung wirft der Kirche vor, die Proteste von 2018 unterstützt zu haben, bei denen über 300 Menschen ums Leben kamen. Die Kirche in Nicaragua steht unter wachsendem Druck, während Gläubige und Geistliche weltweit für eine friedliche Lösung beten.
(fides – gs)
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