Peru: Kardinal fordert ernsthaften Prozess zu Sodalicio
Mitte Oktober hatte es wegen missbräuchlichem Verhalten weitere Ausschlüsse aus der Gemeinschaft „Sodalicio de Vida Cristiana" (Sodalitium Christianae Vítae, SCV) gegeben. Insgesamt sind damit 15 Mitglieder aus der Gemeinschaft entfernt worden, darunter der Gründer, Luis Fernando Figari.
Auch wenn nun die Kirche einen Prozess in Gang gesetzt habe, der voranschreite, könne er angesichts der Opfer, die fast 25 Jahre gelitten haben, nicht glücklich sein, sagte der Kardinal. Genaue Untersuchungen seien notwendig, bevor die Kirche eine vollständige Auflösung in Betracht ziehen könne.
Jüngste Ausschlüsse
Den Mitgliedern von Sodalitium Christianae Vitae war nicht nur physischer, psychischer und sexueller Missbrauch vorgeworfen worden, es gab auch Hinweise auf finanzielle Korruption. Die letzten beiden Ausschlüsse, Mitte Oktober, betrafen Pater Jaime Baertl, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, und Juan Carlos Len. Laut der Nuntiatur in Peru, die ihren Ausschluss mitteilte, habe die „persönliche Verantwortung dieser beiden geweihten Personen für zahlreiche Unregelmäßigkeiten und unerlaubte Handlungen“ zu dieser Entscheidung geführt.
Der Ausschluss von Pater Baertl und Len sei, so Barreto, insofern von Bedeutung, dass beide auch stark in die wirtschaftlichen Aktivitäten involviert waren. Nach zehnjährigen Ermittlungen hatte der Vatikan im August den Gründer Luis Fernando Figari Rodrigo wegen Missbrauchsvorwürfen ausgeschlossen.
Vollständiges Verbot
Kardinal Barreto hatte bereits 2020 die Einschätzung geäußert, es wäre besser, die Gemeinschaft aufzulösen. Dennoch brauche es bis zu diesem Schritt noch mehr Aufklärung, auch der finanziellen Seite. Barreto sagte, er rechte mit einer Entscheidung in wenigen Wochen. „Eine Institution kann nicht weiterleben nach all dem, was der Vatikan bestätigt hat.“
(ucanews - fl/sst)
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