Philippinen: Gebet für die politischen Führer
In seiner Erklärung hat Kardinal José Advincula zum Gebet für die politischen Führer aufgerufen. Persönliche Interessen und politische Fragen sollten nicht die Nation spalten. „Wir beten dafür, dass sie die Demut haben, einander mit Respekt zuzuhören und gemeinsam zum Wohle des Landes zu handeln“, so Advincula.
Er erinnert auch an die Menschen, die noch immer unter den Folgen jüngster Taifune leiden. Der „politische Sturm“, der sich zusammenbraue, stelle sich in den Weg, diesen Leidtragenden zu helfen.
Politischer Machtkampf
Hierbei bezieht sich der Erzbischof von Manila, Hauptstadt der Philippinen, auf den Machtkampf zwischen Präsident Marcos und Vizepräsidentin Duterte. Beide kommen aus mächtigen politischen Familien. Ferdinand Marcos Jr. ist der Sohn des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos Sr., während Rodrigo Duterte, Vater von Sara Duterte, auch ehemaliger Präsident der Philippinen ist.
Zuletzt wurde jedoch eine Untersuchung durch den Kongress angeordnet, die wegen angeblicher Korruption in Zusammenhang mit Ausgaben von Sara Duterte in ihren Ämtern ermittelt. Zugleich befasst sich eine weitere Untersuchung mit den Morden im Zuge des Kriegs gegen Drogen, der unter ihrem Vater umgesetzt wurde.
In gegenseitigen Vorwürfen drohte die Vizepräsidentin sogar mit einem Anschlag auf den Präsidenten und weitere Personen im Falle, dass sie selbst getötet wird. Daraufhin wurden die Sicherheitsmaßnahmen für den Präsidenten erhöht und Duterte steht Konsequenzen gegenüber.
Ein stiller Arbeiter
Gegenüber dem Nachrichtendienst Rappler berichteten vier hochrangige Priester der Diözese davon, dass sie im Vorhinein nichts von der Erklärung ihres Erzbischofs wussten. „Es ist sehr selten, dass der Kardinal sich zu gesellschaftspolitischen Themen äußert, weil er sich nicht dafür interessiert. Er ist kein politischer Mensch“, sagte ein hochrangiger Geistlicher. Advincula schaue lieber auf praktische Ansätze, die der Kirche helfen, anstatt sich in Staatsangelegenheiten einzumischen. Dies spreche auch dafür, wie ernst die Situation mit Marcos und Duterte sei.
(fides/rappler – fl)
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