Terroranschlag mit vielen Toten an Bahnhof in Pakistan Terroranschlag mit vielen Toten an Bahnhof in Pakistan  (AFP or licensors)

Schwerer Anschlag auf Bahnhof in Pakistan: Mindestens 24 Tote

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bahnhof in der pakistanischen Provinz Belutschistan sind am Samstag mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Die verbotene militante „Balochistan Liberation Army“ (BLA) hat die Verantwortung für das Attentat übernommen. Der Vorfall unterstreicht die anhaltende Gewalt in der umkämpften Region.

Die Provinz Belutschistan im Südwesten Pakistans ist erneut Schauplatz eines brutalen Anschlags geworden. Bei einem Selbstmordattentat auf einen überfüllten Bahnhof in der Stadt Quetta starben am Samstag mindestens 24 Menschen. Zahlreiche weitere wurden verletzt.

Videoaufnahmen, die in sozialen Medien kursieren, zeigen das Ausmaß der Zerstörung. Menschen rennen panisch über den Bahnsteig, nachdem eine gewaltige Explosion einen Feuerball erzeugt hat. Die Detonation ereignete sich in einem Moment höchster Anspannung, als zahlreiche Menschen auf den Zug warteten.

Die Verantwortung für den Anschlag hat die verbotene militante „Balochistan Liberation Army“ (BLA) übernommen. Die BLA kämpft seit Jahrzehnten für mehr Autonomie für die Provinz Belutschistan, die reich an Bodenschätzen ist.

Angriff auf unschuldige Menschen

Der Ministerpräsident von Belutschistan, Sarfraz Bugti, verurteilte den Anschlag scharf und bezeichnete ihn als einen „Angriff auf unschuldige Menschen“. In einer Erklärung betonte er: „Das Ziel der Terroristen sind jetzt unschuldige Menschen, Arbeiter, Kinder und Frauen.“

Belutschistan ist eine der konfliktreichsten Regionen Pakistans. Die Provinz grenzt an Afghanistan und Iran und ist reich an Rohstoffen wie Erdgas und Kupfer. Seit Jahren kämpfen verschiedene separatistische Gruppen für mehr Autonomie oder sogar Unabhängigkeit. Die Konflikte haben sich in den vergangenen Jahren verschärft, seit China in der Region massiv investiert. Im Rahmen des Projekts „Neue Seidenstraße“ baut China in Gwadar, einem Hafen in Belutschistan, eine wichtige Infrastruktur auf.

Experten sehen in den chinesischen Investitionen einen der Hauptgründe für die Eskalation der Gewalt. Die separatistischen Gruppen befürchten, dass sie durch die chinesischen Projekte noch weiter marginalisiert werden und dass die Gewinne aus den Rohstoffvorkommen hauptsächlich in Peking landen.

(afp/reuters - mg)

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09. November 2024, 13:31