Ein Weihnachtbaum in Yangon im letzen Jahr Ein Weihnachtbaum in Yangon im letzen Jahr  (ANSA)

Myanmar: Weihnachten feiern mitten im Bürgerkrieg

In Myanmar tobt ein Bürgerkrieg. Ein Pfarrer vor Ort beschreibt, wie sich die Gläubigen in dieser Situation auf Weihnachten vorbereiten.

„Unter den Gläubigen herrscht nicht mehr dieselbe Freude wie in der Vergangenheit“, beschreibt Pfarrer Bernardino Ne Ne, ein Priester aus Loikaw, die Vorbereitung auf Weihnachten und das Heilige Jahr. Das Leid und die Not des Bürgerkriegs hätten ihre Spuren hinterlassen.

2021 war es nach einem Militärputsch zu Unruhen gekommen, dann entbrannte ein Krieg zwischen der Armee und Rebellen. Mehr als 3,4 Millionen Menschen sind auf der Flucht, wie immer sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Das Land ist dadurch gespalten: Das Zentrum und wichtige Städte werden von der Regierungsarmee kontrolliert, die peripheren Gebiete befinden sich in der Hand der Rebellen.

Pfarrer Ne Ne lebt zurzeit in Yangon, einer Stadt, in der „das Leben fast normal weiter geht“. Für Weihnachten bedeute das eine Heiligabendmesse um fünf Uhr abends. Mit der Dunkelheit verstärkten sich die Militärpatrouillen - und die Angst der Menschen.

Kathedrale als Militärstützpunkt

In Gebieten wie seiner Heimatdiözese Loikaw sehe das jedoch anders aus. Dort werde Weihnachten von der Angst vor Bombardierungen begleitet. Viele Pfarreien seien wegen der geflüchteten Gläubigen außer Dienst. Auch der Bischof von Loikaw, Celso Ba Shwe, könne nicht mehr in der Kathedrale Gottesdienst feiern. Denn die wurde von der Armee kurzerhand in einen Militärstützpunkt umgewandelt.

Pfarrer Ne Ne erzählt auch von Gesprächen mit dem Militär, um die Kathedrale wiederzugekommen, die Situation sei jedoch komplex.

„Lasst uns beten und hoffen, dass wir im neuen Jahr dieses Geschenk bekommen, dass man uns unsere Kathedrale wiedergibt. Das ist eine Bitte, die wir in dieser Weihnachtszeit in Gottes Hände legen, zusammen mit dem Geschenk des Friedens,“ so seine abschließende Bitte.

(fides – fl)

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19. Dezember 2024, 15:19