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Yoon hat am 14. Dezember die Verhängung des Kriegsrechts in einer TV-Rede verteidigt Yoon hat am 14. Dezember die Verhängung des Kriegsrechts in einer TV-Rede verteidigt 

Südkorea: Bischöfe „an der Seite des Volkes“

Die Bischöfe stellen sich angesichts der innenpolitischen Turbulenzen „an die Seite des Volkes“. Das schreiben sie in einer Erklärung, aus der der Info-Dienst Fides am Sonntag zitierte.

Mit dem Text reagieren die Bischöfe auf die vorläufige Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk-yeol durch die Nationalversammlung. In den vergangenen elf Tagen habe das südkoreanische Volk „schwierige Zeiten durchgemacht“, aber „durch demokratisches und gemäßigtes Handeln große Geduld bewiesen“, so die Bischöfe. Sie rufen dazu auf, „politische Konflikte beiseite zu legen und gemeinsam für das Wohl des Staates und des Volkes zu arbeiten“.

Yoon hatte das Kriegsrecht verhängt, um innenpolitischen Schwierigkeiten zu begegnen; sechs Stunden später hatte die Nationalversammlung das Kriegsrecht wieder aufgehoben. Gegen Yoon wird ermittelt, ihm droht ein Prozess. Die Bischöfe nennen es „äußerst unangenehm, mit der Notwendigkeit konfrontiert zu werden, den Staatschef durch ein Amtsenthebungsverfahren abzusetzen, unabhängig davon, ob man ihn unterstützt hat oder nicht“.

Demo gegen Yoon in Seoul
Demo gegen Yoon in Seoul

Bischöfe fordern Yoon zu einer Entschuldigung auf

Jeder Präsident sei aufgerufen, sein Amt verantwortungsvoll auszuüben „und dabei die Verfassung und die Gesetze zu achten“. Wenn bei der Ausübung des Amtes die Gesetze und Grundprinzipien nicht respektiert würden, müsse in einer demokratischen Gesellschaft jeder seines Amtes enthoben werden. „Das ist Gerechtigkeit in einer demokratischen Gesellschaft“.

Die Bischöfe appellieren erneut an Yoon, das Volk um Vergebung zu bitten. Sie hoffen, dass das Oberste Gericht „diese entscheidende Frage umgehend beurteilt, damit das Land wieder Stabilität erlangt und das tägliche Leben der Bürger so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren kann“.

Das Verfassungsgericht hat nun 180 Tage Zeit, um das vom Parlament beschlossene Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten zu prüfen, zu bestätigen oder abzulehnen. Der Staatschef ist vorübergehend vom Dienst suspendiert.

(fides – sk)
 

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16. Dezember 2024, 12:47