Erzbischof José Manuel Imbamba Erzbischof José Manuel Imbamba 

Angola: „Ich stand auf einer Todesliste“

Erzbischof José Manuel Imbamba von Saurimo hat enthüllt, dass er einst auf einer Liste von Personen gestanden habe, die wegen ihres Einsatzes für Wahrheit und Gerechtigkeit eliminiert werden sollten.

Das sagte er in einem Interview mit „Radio Ecclesia“ am Dienstag. Im Jahr 2003 sei er im Zug des Konflikts in Angola nach den Wahlen wie viele andere Menschen auch Gefahren ausgesetzt gewesen. „Damals stand ich auf einer Liste von Personen, die eliminiert werden sollten“, so Imbamba. Nach Wahlen vom Jahr 1992 war in Angola ein Bürgerkrieg ausgebrochen, der erst 2002 beendet wurde.

„Ich wurde von Leuten persönlich bedroht“, so der Erzbischof. „Diese Drohungen zielen darauf ab, mich einzuschüchtern und mein Image und das der Kirche zu beschädigen. Ich übernehme jedoch die volle Verantwortung für alles, was ich sage. Ich bin nicht das Sprachrohr von irgendjemandem.“

„Dies ist nicht das Angola, das sich unsere Gründer vorgestellt haben“

Der angolanische katholische Bischof ist auch Vorsitzender der Bischofskonferenz von Angola und São Tomé und Príncipe. Er betonte in dem Interview seinen Auftrag, sich für die Wahrung der Menschenwürde einzusetzen: „Für die Armen, die Ausgegrenzten und die Entrechteten werde ich weiterhin im Namen des Evangeliums kämpfen, dessen Diener ich bin.“

Mit Blick auf das bevorstehende 50. Jubiläum der Unabhängigkeit Angolas äußerte sich Erzbischof Imbamba enttäuscht über die Richtung, die das Land derzeit einschlägt. „Dies ist nicht das Angola, das sich unsere Gründer vorgestellt haben. Das Blutvergießen und die Opfer, die wir gebracht haben, waren nicht für dieses Resultat bestimmt.“ Er bemängelte die Dominanz parteipolitischer Interessen gegenüber dem Patriotismus und rief zur nationalen Einheit auf.

(aciafrica – sk)
 

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10. Januar 2025, 11:39