Italien: Deutlicher Rückgang der Flüchtlingsankünfte im Dezember
Die Zahl der Migranten, die im Dezember 2024 die italienischen Küsten erreichten, ging deutlich zurück. Laut den vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR veröffentlichten Daten kamen im letzten Monat des Jahres 2.780 Menschen an, während es im November noch 8.124 gewesen waren – ein Rückgang von 66 Prozent. Insgesamt wurden seit Januar über 66.300 Ankünfte registriert, was einen Rückgang von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die monatlichen Zahlen spiegeln den rückläufigen Trend wider: 2.258 (Januar), 2.301 (Februar), 6.857 (März), 4.721 (April), 4.976 (Mai), 4.902 (Juni), 7.465 (Juli), 8.526 (August), 7.685 (September) und 5.722 (Oktober).
Im Dezember kamen vor allem Menschen an, die Libyen, Tunesien und die Türkei verlassen hatten. Libyen war das Hauptausreiseland, wobei rund 89 Prozente der Migranten den gefährlichen Seeweg wählten. 71 Prozent der Ankünfte fanden in Lampedusa statt. Weitere Zielhäfen waren Ravenna, Pozzallo, Ortona, Reggio Calabria, Porto Empedocle, Taranto und Ancona.
Die vorherrschenden Herkunftsländer der Migranten seit Jahresbeginn waren Bangladesch (21 Prozenz), Syrien (19 Prozent), Tunesien (12 Prozent), Ägypten (6 Prozent), Guinea (5 Prozent), Pakistan (5 Prozent), Sudan (3 Prozent), Eritrea (3 Prozent), Mali (3 Prozent) und Gambia (2 Prozent).
Tragische Unglücke
Trotz des Rückgangs der Ankunftszahlen bleibt die Migration über das Mittelmeer riskant. UNHCR berichtete von zwei schweren Bootsunglücken im Dezember, bei denen mindestens 70 Menschen vermisst werden. Beim ersten Unglück war ein ivorisches Mädchen die einzige Überlebende, während etwa 45 Menschen vermisst werden. Das Unglück ereignete sich, als ein überladenes Eisenboot, das in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember Sfax (Tunesien) verlassen hatte, in rauer See kenterte.
Das zweite Unglück geschah am letzten Tag des Jahres. Ein Boot, das mit etwa 30 Menschen von Zuwara (Libyen) aufbrach, geriet wenige Stunden nach der Abfahrt in Seenot. Sieben Überlebende, darunter ein Kind, dessen Mutter starb, wurden nach Lampedusa gerettet. Die Tragödie unterstreicht weiterhin die Gefahren und humanitären Herausforderungen der Migration über das Mittelmeer.
(sir - mg)
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