Mosambik: Oppositionskandidat will aus Exil zurückkehren
Die Proteste verschärften sich, nachdem das Verfassungsgericht am 23. Dezember den Sieg von Kandidat Daniel Chapo bestätigte. Neben schätzungsweise 300 Toten und vielen Verletzten beklagte die Opposition willkürliche Verhaftungen. Etwa 6.000 Häftlinge nutzten das Chaos, um aus dem Gefängnis von Maputo zu fliehen. Mindestens 30 Menschen starben bei den Zusammenstößen zwischen Gefängniswärtern und Häftlingen.
Erzbischof João Carlos Hatoa Nunes von Maputo rief die Gläubigen dazu auf, angesichts der Situation nicht zu resignieren. In seiner Predigt zum Fest der Heiligen Familie am 29. Dezember sagte er: „Dies ist ein Kontext der Spannung und Unsicherheit, der von uns allen Widerstandsfähigkeit, Glauben und vor allem Hoffnung verlangt. Trotz der Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert sind, sind wir aufgerufen, die Hoffnung nicht zu verlieren, sondern unser Vertrauen in den Wandel zu erneuern, den nur Gott bewirken kann“, wie der vatikanische Fides-Dienst berichtet.
„Wenn sie meine Brüder umbringen, werde ich da sein, damit sie mit mir machen können, was sie wollen“. Mit diesen Worten kündigte Oppositionskandidat Venâncio Mondlane nun seine Rückkehr aus dem Exil an.
Seit Wahlen im Oktober Gewalt
Der Kandidat der Oppositionspartei „Podemos“, der bei den Präsidentschaftswahlen am 9. Oktober den zweiten Platz belegte, bestreitet das Ergebnis der Wahl. Kandidat Daniel Chapo von der „Frelimo“ (Mosambikanische Befreiungsfront, seit 1975 an der Macht) hatte die Wahlen gewonnen. Als Reaktion auf Mondlanes Aufruf zum Protest am 21. Oktober gingen Tausende von Demonstranten in Mosambik auf die Straße. Seitdem ist es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen, bei denen es Tote und Verletzte gab.
Amtsantritt am 15. Januar geplant
Chapos offizieller Amtsantritt ist für den 15. Januar vorgesehen. Mondlane hat jedoch erklärt, dass er das Amt auch um den Preis seines Lebens übernehmen wolle.
Die schwere Krise, die Mosambik erschüttert, hat auch ernste Auswirkungen auf die Nachbarländer. Der ehemalige tansanische Präsident Jakaya Kikwete wurde mit der Leitung einer Delegation der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) beauftragt, um eine Lösung zu finden. Unterdessen erwägen Mosambiks Nachbarn konkrete Maßnahmen zum Schutz der regionalen Handelswege, der humanitären Korridore und der grenzüberschreitenden Energieversorgung. Die durch die Proteste blockierten mosambikanischen Häfen sind für die östlichen Regionen Südafrikas sowie für Simbabwe und Malawi lebenswichtig.
(fides - sst)
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