Pakistan: Tödlichstes Jahr seit langem
Durch 444 islamistische Terrorangriffe wurden 685 Soldaten und Polizisten sowie 927 Zivilisten getötet, wie das pakistanische Nachrichtenportal Dawn am Dienstag auf Basis des Jahresberichts des „Pakistan Institute for Conflict and Security Studies“ berichtet. Das sei ein Höchstwert in den vergangenen zehn Jahren.
Bei den fast 60.000 Einsätzen der Sicherheitskräfte seien zudem 934 mutmaßliche Terroristen getötet worden. Das sei die höchste Zahl seit fünf Jahren. Hochburgen des Terrorismus der pakistanischen Taliban seien die Provinzen Belutschistan und Khyber Pakhtunkhwa an der Grenze zu Afghanistan. Ziele der Anschläge der islamistischen Terroristen im mehrheitlich sunnitisch-islamischen Pakistan waren Einrichtungen von Militär und Polizei, Kirchen, Institutionen islamischer Minderheiten wie Schiiten und Ahmadiya sowie Infrastrukturprojekte im Rahmen des chinesischen Projekts „Neuen Seidenstraße“, wie es hieß.
Die Zahl der Toten steigt seit der Taliban-Machtübernahme im Nachbarland
Zwischen 2015 und 2020 ging die Zahl der Terrorakte und der Toten durch die Anschläge demnach kontinuierlich zurück; seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 stiegen die Zahlen aber wieder an - um durchschnittlich 44 Prozent pro Jahr.
In den vergangenen Tagen nahmen überdies die politischen und militärischen Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan zu. Nachdem Pakistans Luftwaffe am vergangenen Dienstag Angriffe auf mutmaßliche Stützpunkte von Kämpfern der Terrororganisation Tehreek-e-Taliban Pakistan in Afghanistan geflogen war, schlug diese am Samstag mit Angriffen an der afghanisch-pakistanischen Grenze zurück. Dabei wurden zuletzt 16 pakistanische Soldaten getötet.
(kap – sk)
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