Italien: Schiffbruch in der Silvesternacht
Das Drama mache die Praxis der humanitären Korridore „auf tragische Weise aktuell“, so die Caritas in einer Erklärung. „Das markiert einen dramatischen Übergang vom alten zum neuen Jahr für die Menschen, die sich am Abend des 31. Dezember in Libyen eingeschifft haben mit dem Traum, die europäische Küste zu erreichen.“
Unter den Toten sind fünf Frauen und drei Minderjährige; nur sieben Überlebende, darunter ein achtjähriges Kind, konnten Lampedusa erreichen, so die Caritas. Ihre Erklärung zitiert einen Satz, den Papst Franziskus 2013 auf Lampedusa gesagt hat: „Wir sind eine Gesellschaft, die die Erfahrung des Weinens verloren hat“.
Humanitäre, aber auch Uni- und Arbeitskorridore
Die italienische Kirche führt seit Jahren unter Beteiligung der Caritas das Projekt ‚Humanitäre Korridore‘ durch. Es ermöglicht Flüchtlingen, die sich aufgrund von Krankheit, Krieg oder Verfolgung in ihren Ländern in einer besonders schwierigen Lage befinden, eine legale und sichere Ankunft in Italien.
Hinzu kommt, wie die Caritas mitteilt, das Engagement für sogenannte „Universitätskorridore“, „eine reguläre und sichere Einreisemöglichkeit für Flüchtlinge, die es ihnen ermöglicht, ihr Universitätsstudium in Italien fortzusetzen und sich in das akademische Leben und das soziale Gefüge vor Ort zu integrieren“.
Darüber hinaus seien jetzt auch erste „Arbeitskorridore“ eingerichtet worden. Dabei gehe es um gemeinsame Projekte mit Unternehmen. Caritas Italien fordert die Politik dazu auf, „die Ursachen der erzwungenen Migration zu beseitigen und sichere Routen für schutzbedürftige Menschen zu öffnen“.
(sir – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.