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Kirche der Heiligen Familie in Booneville, Kentucky - mit Solarpaneelen auf dem Dach Kirche der Heiligen Familie in Booneville, Kentucky - mit Solarpaneelen auf dem Dach 

USA: Bischof startet “Laudato-Si-Projekt” kurz vor Präsidentschaftswechsel

Die Diözese Lexington im US-Bundesstaat Kentucky hat ein ehrgeiziges Projekt zur Bewahrung der Schöpfung gestartet. Der sogenannte Laudato-Si’-Aktionsplan vereint alle 59 Pfarreien und Missionen der Diözese, um bis 2030 klimaneutral zu werden.

„Wir hoffen, unser Ziel zu erreichen, bis 2030 netto null Emissionen zu haben, was ziemlich nah bevorsteht“, sagte Bischof John Stowe von Lexington im Gespräch mit Radio Vatikan. Das Vorhaben orientiert sich an der Enzyklika „Laudato Si’“ von Papst Franziskus und der jüngst veröffentlichten apostolischen Exhortation „Laudate Deum“. Ziel ist es, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die wirtschaftliche Situation in Kentucky ist schwierig, unterstreicht der Bischof: „Es ist eine besondere Herausforderung in dieser Diözese, weil viele unserer Gemeinden in den Appalachen von der Kohleförderung abhängig waren.“

Hier zum Hören:

Die Pfarreien haben eigene Ziele festgelegt, um die Emissionen zu reduzieren, darunter Maßnahmen wie den Umstieg auf erneuerbare Energien oder kleinere Veränderungen im Alltag. In einigen Gemeinden wird zum Beispiel bereits auf Einweggeschirr verzichtet.

Stillgelegte Kohlenmine
Stillgelegte Kohlenmine

Während lokale kirchliche und zivilgesellschaftliche Initiativen wie in Lexington wachsen, zeichnet sich speziell in der ökologischen Frage ein politischer Kurswechsel in den USA ab. Mit dem Amtswechsel von Joe Biden zu Donald Trump im Januar steht zu erwarten, dass die Klimapolitik auf nationaler Ebene eine Kehrtwende erfährt. Trump plant, den Wiedereintritt der USA in internationale Klimaabkommen rückgängig zu machen und den Fokus auf fossile Energien zu legen. Seine Pläne stehen in scharfem Kontrast zu Projekten wie dem Laudato-Si’-Aktionsplan in Lexington. Die Mehrheit der katholischen Gläubigen in den USA wählte Trump. Im Bundesstaat Kentucky erzielten Trumps Republikaner 2024 fast zwei Drittel der Stimmen.  

Bischof Stowe bleibt dennoch optimistisch. „Es ist ermutigend zu sehen, wie die Menschen in unseren Pfarreien auf den Ruf von Papst Franziskus reagieren, sich um unser gemeinsames Haus zu kümmern.“ Die Diözese hofft, dass das Projekt in den kommenden Jahren weiter an Dynamik gewinnt und ein Beispiel für andere Regionen in den gesellschaftlich tief gespaltenen Vereinigten Staaten sein kann.

(vatican news – gs)

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04. Januar 2025, 11:45