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Foto einer Protestkundgebung am 27. März 2025 in Istanbul gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Foto einer Protestkundgebung am 27. März 2025 in Istanbul gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters  

Türkei: „Christen haben Angst“

Angesichts anhaltender Spannungen nach Verhaftung des Bürgermeisters von Istanbul und Oppositionsführers Ekrem Imamoglu ist die christliche Minderheit der Türkei beunruhigt. Das geht aus einem Bericht der Agentur OSV hervor.

„Unsere Kirche steht nicht im direkten Visier von irgendjemandem, da sie hier eine unbedeutende Präsenz ist - aber die Katholiken im ganzen Land haben jetzt Angst“, zitierte OSV eine kirchliche Quelle, die aus Sicherheitsgründen namentlich nicht genannt werden will. In katholischen Gemeinden habe es zwar keine Verhaftungen oder Sachbeschädigungen gegeben, auch über Drohungen gegen das orthodoxe Ökumenische Patriarchat in Istanbul und andere christliche Konfessionen ist der Quelle nichts bekannt. Allerdings seien alle christlichen Gruppen von den zunehmenden Spannungen und der wirtschaftlichen Notlage der Türkei betroffen.

Weiter Proteste - und Polizeigewalt

In der Türkei reißen nach der Verhaftung des Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem Imamoglu die Proteste gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan derweil nicht ab. Menschrechtsgruppen berichteten von Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten. Der Menschenrechtskommissar des Europarats, Michael O'Flaherty, mahnte die türkischen Behörden zur Verhältnismäßigkeit.

Imamoglu, ein politischer Rivale von Erdoğan, war am 19. März verhaftet worden und wurde inzwischen als Bürgermeister von Istanbul abgesetzt. Auch ein Anwalt des Oppositionspolitikers soll festgenommen worden sein.

In der türkischen Verwaltung der Macht sei „kein wirkliches Verständnis für Demokratie“ vorhanden, so die anonyme kirchliche Quelle gegenüber OSV weiter. „Was jetzt geschieht, kommt also nicht überraschend, zumindest für jeden, der die Ereignisse hier über die Jahre verfolgt hat.“ Erdoğan verfolge eine Politik, die von „Nationalismus und Islam“ angetrieben werde. Viele Menschen hätten Angst, sich dagegen zu äußern. „Selbst unter den westlichen Christen bleibt die Haltung zwiespältig. Einerseits organisieren sie tränenreiche Gebetswachen für die Christen im Nahen Osten. Auf der anderen Seite unterstützen sie politisch Regierungen, die eifrig Geschäfte mit der Türkei machen“.

Der Papst wollte eigentlich in die Türkei...

Nach einem Treffen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit dem orthodoxen Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel am vergangenen 26. Dezember waren Hoffnungen auf einen Papstbesuch in der Türkei im Mai geweckt worden, um das 1.700-jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa im heutigen Iznik zu begehen. Der Vatikan hat dazu noch nichts bestätigt, allerdings hatte Franziskus im November seinen Wunsch geäußert, die Reise anzutreten. Derzeit erholt sich der Papst von einer schweren Atemwegserkrankung im Vatikan; offizielle Treffen und Reisen liegen bis auf Weiteres auf Eis.  

Die katholische Kirche erlitt in der Türkei mehrere Übergriffe, darunter 2010 in Iskenderun eine tödliche Messerattacke auf den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, und 2006 die Ermordung des in Italien geborenen Pater Andrea Santoro in seiner Kirche in Trabzon. Bemühungen der Ortskirchen um die Wiedererlangung enteigneter Ländereien gestalten sich als schwierig.

Franziskus hatte die Türkei im November 2014 erstmals besucht. Wegen einer Äußerung des Papstes über den Massenmord an den Armeniern reagierte die Türkei 2015 verärgert und zog zwischenzeitlich ihren Botschafter beim Heiligen Stuhl ab. 

(osv – pr)

 

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