Italien: Laien begrüßen mehr Zeit für Abschlussdokument
Ein großer Teil der Delegierten habe den Text des Präsidiums zu Beginn der Vollversammlung Ende März erstmals zu sehen bekommen. Dieser Text habe „den Reichtum der bis dahin geführten Debatte nicht widergespiegelt". Daraufhin hätten viele in der Versammlung den Text in Frage gestellt. „Die Vorschläge wurden in vielen Punkten als unvollständig angesehen", so der AC-Präsident. Zugleich betonte er, dass die Reaktionen auf diesen schwierigen Moment konstruktiv gewesen seien.
Ein Prozess
Zu den meistbeachteten Themen habe die Frage gehört, wie Frauen effektiv an der Leitung der Kirche beteiligt werden können. Es habe sich gezeigt, dass sich der synodale Beratungsstil auch in der katholischen Kirche in Italien durchzusetzen beginne. In den kommenden Wochen werde man die Vorgänge in den Pfarreien erklären, sagte Notarstefano: „Wohl wissend, dass wir auch auf einen Teil der Gläubigen stoßen werden, die desillusioniert, wenn nicht gar skeptisch gegenüber der Möglichkeit eines Wandels sind. Wir werden versuchen, allen verständlich zu machen, dass dies ein Prozess ist, an dem wir alle beteiligt sind."
Mit Blick auf die Abstimmung am 25. Oktober erklärte der AC-Vorsitzende: „Wir werden die Arbeit der Synthese begleiten, zu der die Referenten der Gruppen aufgerufen sind. Bei mehreren Themen haben wir eine gemeinsame Vision erreicht, um zu einer operativen Entscheidung der Bischöfe zu gelangen. Aber wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass wir bei einigen Themen, die wir erörtert haben, noch keine gemeinsame Stimme gefunden haben, und da müssen wir uns noch Zeit geben und gemeinsam vorangehen - im synodalen Stil“.
Hintergrund
Bei der jüngsten Synodalen Versammlung der italienischen Kirche hatte es Differenzen zum Abschlussdokument gegeben; einige Medien sprachen von einem Eklat aufgrund der Verschiebung über die Abstimmung auf den 25. Oktober. Es habe eine „Rebellion“ des Volkes gegen die Führung der italienischen Bischofskonferenz gegeben.
Vincenzo Corrado, Direktor des Kommunikationsbüros der italienischen Bischofskonferenz CEI, wies dies im Interview mit dem katholischen Pressedienst SIR zurück: „Die Synodenversammlung war eine lebendige Erfahrung des Zuhörens und der Unterscheidung. Die Vertagung ist ein Zeichen der Reife und der kirchlichen Gemeinschaft." An der Zweiten Synodenversammlung der Kirchen in Italien, die vom 31. März bis 3. April in Rom stattfand, hatten mehr als tausend Delegierte aus ganz Italien - 168 Bischöfe, 7 Kardinäle, mehr als 500 Laien - darunter 277 Frauen -, teilgenommen.
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