Kolumbien: Kirche bietet Vermittlung in Gesundheitskrise an
In einer Stellungnahme kritisieren die kolumbianischen Bischöfe verspätete Medikamenten-Lieferungen, das Fehlen medizinischer Spezialbehandlungen und gravierende „Engpässe bei der Versorgung mit Basisgesundheitsdiensten“. Der Gesundheitsnotstand fällt in eine Phase politischer Unsicherheit: Die von Präsident Gustavo Petro vorgeschlagene Gesundheitsreform ist im Parlament umstritten. Petro, der erste linksgerichtete Politiker und Ex-Guerillero im Präsidentschaftspalast von Bogotà, hat angekündigt, das Reformvorhaben notfalls per Dekret durchzusetzen, „gemäß dem Gesetz“.
Die Kirche bezieht sich in ihrem Appell ausdrücklich auf Papst Franziskus. „Wir stellen uns in den Dienst der Nation, um Zuhören, Dialog und den gemeinsamen Aufbau von Lösungen zum Wohle der Gesundheit aller Kolumbianer zu erleichtern“, heißt es in ihrer Stellungnahme. Der einzige Weg aus der Krise sei „der Dialog, die ehrliche Unterscheidung und das koordinierte Handeln aller Verantwortungsträger“, so die Bischöfe.
Besonders dramatisch ist die Lage in der nordöstlichen Provinz Catatumbo. Dort sind laut Kirche rund 80.000 Zivilisten von einem bewaffneten Konflikt zwischen dem Nationalen Befreiungsheer (ELN) und dissidenten Gruppen der ehemaligen Farc-Guerilla betroffen. Etwa 23.000 Menschen befinden sich laut amtlichen Angaben in ländlichen Gebieten in erzwungener Isolation.
(Osservatore Romano – gs)
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