Bischof Ackermann, hier mit dem früheren SPD-Chef Kurt Beck Bischof Ackermann, hier mit dem früheren SPD-Chef Kurt Beck 

Bischof Ackermann lobt Vatikanpapier zu Finanzwirtschaft

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat das am Mittwoch vom Vatikan vorgestellte Finanzmarkt-Papier begrüßt. Mit dieser „kritischen Verlautbarung“ sei eine „Lücke ethischer Erwägungen zu gefährlichen Verwerfungen der globalisierten Wirtschaft“ geschlossen worden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Freitag in Bonn.

In dem von der Glaubenskongregation und dem vatikanischen Entwicklungsministerium erarbeiteten Dokument fordert der Vatikan mehr überstaatliche Kontrolle der Finanzwirtschaft sowie stärkere ethische Elemente in deren Unternehmenskultur. „Das Geld muss dienen und nicht regieren“, heißt es in dem Papier mit dem Titel „Oeconomicae et pecuniariae questiones“ (Wirtschafts- und Finanzfragen).

„Höchste Zeit, dass die Diskussion wieder auflebt“

Das Dokument betone zu Recht, dass Ausgangspunkt der ethischen Betrachtung der Mensch sein müsse, der durch seine Arbeit und Kreativität wirtschaftliches Handeln erst ermögliche, so Ackermann. Durch die Finanzkrise seit 2007 seien Arbeitende mit ihren Familien durch „unverantwortliche Investitionspolitik von Banken und risikogetriebenem Handelsgebaren von Bankern unmittelbar geschädigt“ worden. Diese Erkenntnis scheine jedoch in Vergessenheit geraten zu sein. Es sei höchste Zeit, dass die Diskussion wieder auflebe. Die ethischen Erwägungen aus dem Vatikan könnten dazu beitragen, eine „Transformation des Denkens und Handelns“ zu erwirken.


(kna – pr)

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18. Mai 2018, 11:32