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Schönborn: Offene Kirchen zeugen von menschennaher Kirche

Mit Glockengeläut vom Arlberg bis zum Bodensee ist am Freitagabend um 18 Uhr die „Lange Nacht der Kirchen“ eröffnet worden. Die 14. Auflage bot in landesweit 2.477 Veranstaltungen in 620 Gotteshäusern ein buntes Programm.

Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich zum Beginn der Nacht im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress einmal mehr beeindruckt von der ökumenischen Initiative. Seine großes Anliegen seien stets offenen Kirchen, und „dass in dieser Nacht so viele Kirchentüren offen stehen, ist mir eine besondere Freude“, sagte der Kardinal: „Offene Kirchen sind ein Zeichen dafür, dass die Kirche offen ist für die Menschen. Das ist ihre Bestimmung und ihr Zweck“, so der Wiener Erzbischof.

Von einer „Nacht, die von den Menschen gerne angenommen wird“, sprach der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis). Er hob u.a. gegenüber Kathpress den ökumenischen Aspekt der Kirchennacht hervor: „Die Menschen kommen und sehen, dass wir Christen eine Gemeinschaft sind, dass Christus unsere Mitte ist; Licht, Leben und die Wahrheit.“ Ziel sei es, „dass alle Menschen diese Wahrheit erleben, annehmen und den Weg mit Christus gehen“.

„Einer der schönsten Tage im Jahr“

Der Metropolit verbrachte den Abend in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale bzw. in der nahe gelegenen orthodoxen Georgskirche in der Wiener Innenstadt, wo tausende Besucher zu Konzerten und Kirchenführungen kamen und nicht wenige davon auch das Gespräch mit dem Metropoliten suchten.

Der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) bezeichnete im Gespräch mit Kathpress die „Lange Nacht der Kirchen“ als einen „der schönsten Tage im Jahr mit vielen Überraschungen“. Er komme immer mit sehr vielen Menschen in Kontakt, denen er sonst kaum in seiner Kirche begegne, so der Bischof. Er hielt am Freitagabend u.a. zwei Vorträge in den serbisch-orthodoxen Kirchen zum heiligen Sava und zur Auferstehung Christi.

Ein Stück Pfingsten heute

 

Der lutherische Bischof Michael Bünker hat die ökumenische Dimension der Langen Nacht hervorgehoben. Die Veranstaltung sei eine gute Möglichkeit, dass die evangelische, katholische, orthodoxe sowie die anderen Kirchen in Österreich das bunte und vielfältige Bild des Christentums zeigen. „Wenn man so will: ein Stück Pfingsten heute“, so der Bischof wörtlich. Die „Lange Nacht der Kirchen“ sei jedes Jahr auf's Neue „gut für die Kirchen und für die Menschen“, so Bünker.

(kap – sk)

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26. Mai 2018, 10:57