Österreichischer Bischof: Weg in die Zukunft erfordert Bekennen von Schuld
Für einen guten Weg in die Zukunft muss die Kirche auch zurückblicken und bekennen, „wo sie nicht alles Gebotene getan hat, um Leid zu verhindern“. Das sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Samstag bei der Eröffnungsliturgie des zweiten Tages des diözesanen „Zukunftsfestes“ im Salzburger Dom im Blick auf Missbrauch in der Kirche und auf die NS-Zeit. Er bat um Vergebung für Verfehlungen und Versäumnisse durch Kirchenvertreter, die sich damit auch am Evangelium Christi schuldig gemacht hätten. „Der Blick nach vorne braucht den Blick zurück“, so der Erzbischof.
In Form eines Schuldeingeständnisses bat Lackner in seiner Predigt jene Menschen um Vergebung, „die von Priestern oder kirchlichen Mitarbeitern missbraucht wurden, durch sexuelle, seelische oder körperliche Gewalt“ und gestand ein, die Kirche habe ihre Berufung verfehlt, „wo halbherzig bekannt und keine Wiedergutmachung geleistet wurde“.
Wiedergutmachung, auch wenn Wunden bleiben
Hinter diesen Bekenntnissen liege der aufrichtige Wunsch „wiedergutzumachen, wenngleich so manche Wunde bleibt“. Diese bleibenden Wunden wiederum müssten für die Kirche „Mahnmal auf den Weg in die Zukunft sein“.
Die Erzdiözese habe in den vergangenen zwei Jahren Leitlinien und Projekte erarbeitet, das sei auch „ein Grund zum Feiern“, sagte Lackner. Im Rahmen des Zukunftsprozess hätten sich viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Salzburger Kirche gemeinsam auf den Weg gemacht - mit dem Das Wort Gottes „als Licht in unserer Mitte“. Auch für die weiteren Schritte dieses Erneuerungsprozesses gelte es, auf die Botschaft Jesu zu schauen und aus dem aufrichtigen Glauben heraus zu handeln. Das Wort Gottes und der gelebte Glaube seien Richtschnur auf den Weg in die Zukunft, betonte Lackner.
(kap – ros)
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