Klima: Jedes Zehntelgrad zählt
Zu dem im Bericht geforderten 1,5 Grad-Ziel erklärt der Leiter von Misereor: „Der Bericht zeigt, dass wir an einem Scheideweg stehen. Seine Botschaft ist klar: Noch können wir eine lebensfeindlichere Zukunft verhindern! Entweder gelingt uns binnen weniger Jahre ein Kulturwandel hin zu einer tiefgreifenden Umkehr unserer Lebens- und Wirtschaftsweise, oder wir werden uns in einem Klimasystem wiederfinden, in dem Millionen Menschen weltweit ihre Heimat, ihre Lebensgrundlagen oder gar ihr Leben verlieren.“
Keine fossilen Rohstoffe mehr
Ausreden von Politik und Wirtschaft könnten nicht mehr hingenommen, so Spiegel, der auch die Bundesregierung zum sortigen Handeln auffordert: „Konkrete Optionen, um Emissionen zu reduzieren und um Entwicklung und Fortschritt anders zu definieren, liegen längst auf dem Tisch: Das Ende der fossilen Rohstoffe als Energieträger - zuvorderst der Kohleverstromung weltweit -, das Umlenken unserer Finanzströme hin zu erneuerbaren Technologien, emissionsarme Mobilität, die Reduktion unseres Fleischkonsums und der Schutz und die Stärkung der noch bestehenden naturnahen Wälder und Ökosysteme. So erhalten wir die Lebensgrundlagen und Chancen für Millionen von Menschen, sich aus ihrer Armut zu befreien, statt in weitere Katastrophen zu stürzen.“
Im Dezember treten die UN-Mitglieder im polnischen Kattowitz zu ihrem nächsten Klimagipfel zusammen. Der Weltklimarat ist im Vorfeld damit beauftragt worden, einen Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel zu erstellen. Über 6000 Studien sind für den Bericht ausgewertert worden, dessen Zusammenfassung in der vergangenen Woche von den Vertretern aller im Weltklimarat beteiligter 195 Staaten abgestimmt wurde.
(pm – hoe)
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