Hamburger Erzbischof: Rom soll Vertuschungsvorwürfe prüfen
Hintergrund sind Äußerungen, wonach Heße in seiner Zeit als Personalchef der Erzdiözese Köln Missbrauchsfälle vertuscht und gegen das Kirchenrecht verstoßen haben soll. Diese Vorwürfe weist der seit 2015 in Hamburg amtierende Erzbischof zurück.
In einem Brief an die römische Bischofskongregation hat Heße angekündigt, die für März 2021 erwarteten Ergebnisse einer von der Erzdiözese Köln beauftragten Untersuchung über den Umgang mit Missbrauchsfällen vorzulegen. „Auf meine Bitte hin soll Rom prüfen, ob die dann vorliegenden Untersuchungsergebnisse Auswirkungen auf mein Amt als Erzbischof in Hamburg haben", so Heße. Der 54-Jährige war ab 2006 Personalchef und später Generalvikar der Erzdiözese Köln, der größten Diözese in Deutschland.
Bischofskongregation soll Fall prüfen
Weiter teilte Heße mit, er habe gegenüber Kongregationschef Kardinal Marc Ouellet erklärt, „dass ich mich stets nach bestem Wissen und Gewissen an der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Köln und nie an der Vertuschung solcher Fälle beteiligt habe". Die seit Monaten öffentlich geführte Debatte über seine Zeit in Köln belaste ihn persönlich und die Katholiken in der Erzdiözese.
Aus Sorge um die Erzdiözese Hamburg sehe er es als seine Pflicht an, die römischen Stellen zu unterrichten. „Für mich ist es selbstverständlich, dass ich nicht Richter in eigener Sache sein kann, sondern die Instanz um Prüfung bitte, die mich in mein Amt als Erzbischof eingesetzt hat", so Heße.
„In der Frage, welche kirchenrechtlichen Schritte erforderlich gewesen wären, musste ich mich damals auf das Urteil der juristischen Experten der Erzdiözese Köln verlassen", sagte der Erzbischof der katholischen Nachrichtenagentur KNA.
(kap/kna/pm – sst)
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