Österreich: Den Weg miteinander gehen, trotz Pandemie und Terror
Zsifkovics rief die Gläubigen in dem per Livestream übertragenen Gottesdienst auf, wieder verstärkt ein geistliches Leben zu praktizieren. Gerade die Pandemie zeige deutlich, „wie der Mensch nach Spiritualität sucht und wie er in Krisenzeiten Halt braucht".
Im Blick auf eine recht verstandene Synodalität sagte der Eisenstädter Bischof, die Kirche sei kein Parlament, sondern eine „Weggemeinschaft, in der sich die Einheit mit Gott und die Einigkeit unter den Menschen verwirklicht". Auf diesem Weg seien alle Getauften berufen, „mit ihren Charismen an der Sendung der Kirche mitzuwirken, um Jesus zu den Menschen zu bringen".
Nächstenliebe und Solidarität seien der klare Auftrag für jeden Christen und für die Kirche, unterstrich der Eisenstädter Bischof. „Zeigt uns diese Pandemie nicht neue Arten der Armut, die wir als Kirche, als Christen erkennen und auch lindern helfen sollten? Setzen wir also in unserer Umgebung konkrete Martinstaten, damit Nächstenliebe und Solidarität in unserem Land auch heute unter uns weiterleben. Werden wir auch nicht müde, Menschen auf der Flucht beizustehen, denn auch Jesus teilte das Los des Flüchtlings."
Zsifkovics äußerte sich gut eine Woche nach dem Terroranschlag in Wien mit fünf Toten, dem ersten Attentat islamistischer Prägung in Österreich. Der Terror der Extremisten siege dann, „wenn wir uns polarisieren lassen, wenn Vorurteile und Angst über Mitleid und Menschlichkeit siegen", warnte der Bischof. Freilich gelte genauso: „Schauen wir aber auch in Kirche und Gesellschaft nicht länger weg, wenn sich Parallelgesellschaften bilden, die unsere europäischen Werte nicht respektieren wollen."
(kap/vatican news - gs)
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