Thomas Sternberg Thomas Sternberg 

D: Kein „nationaler Sonderweg“ geplant

„Gerade die Frauenordination werden wir in Deutschland nicht umsetzen können.“ Das sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, jetzt in einem Interview.

„Die (Frauenordination) wird auch Rom nicht ohne Weiteres einführen können“, so Sternberg im Gespräch mit der evangelischen Zeitschrift „Zeitzeichen“. „Der Papst könnte sicher die Diakonenweihe für Frauen wieder zulassen, aber die Priesterweihe von Frauen wäre wohl einem Konzil vorbehalten.“

Ein solches Konzil müsse aber schon lange vor seiner Einberufung vorbereitet werden, sagte Sternberg. „Ein Beispiel: Im Zweiten Vatikanischen Konzil handelte das erste Dokument von der Erneuerung der Liturgie als Gemeinschaftsfeier aller Getauften. Das wäre aber ohne die Liturgische Bewegung, nicht zuletzt in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und anderswo, nicht möglich gewesen.“

„Einiges lässt sich auch lokal umsetzen“

Zum „Synodalen Weg“, dem Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, äußerte der ZdK-Präsident, es gebe „eine ganze Menge Dinge, die man auch lokal umsetzen kann; auch bei bestehendem Kirchenrecht“. Außerdem seien Debatten und Voten zu wichtigen Themen „nicht nichts“: Sie schafften „den Druck, der Reformen überhaupt erst möglich macht“.

Allerdings plane die katholische Kirche in Deutschland „keine nationalen Alleingänge“ und „keinen Sonderweg“. Das zeige sich auch darin, dass Beobachter aus den Nachbarländern eingeladen seien und die Beratungen international wahrgenommen würden.

(zeitzeichen-online / sk)
 

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02. Februar 2021, 10:24