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Österreich: Eine „Dynamik der Hoffnung“

Österreichs Bischöfe haben in ihren Gottesdiensten in der Osternacht dazu aufgerufen, der österlichen Hoffnung Vertrauen zu schenken. Mit der Auferstehung und dem Vorbild Jesu entstehe mit Ostern etwas Neues; jedoch brauche dies den Mut, „der Hoffnung mehr zu trauen als der Niedergeschlagenheit.“

Das sagte der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz in seiner Predigt in der Osternacht. Damit wohne Ostern „eine Dynamik der Hoffnung“ inne und sei mehr als nur ein Frühlingserwachen oder ein Wirtschaftsaufschwung, betonte Schwarz.

Gemeinsam mit Gläubigen feierten die Bischöfe - mit Corona-Auflagen wie einer FFP2-Maskenpflicht und der Einhaltung eines Mindestabstandes von zwei Metern - die Auferstehung Jesu. Im Salzburger Dom rief Erzbischof Franz Lackner bei der Osternachtfeier am Samstagabend dazu auf, dem Leben eine göttliche Chance zu geben. „Das würde vieles verändern“, etwa den Umgang mit den Nächsten und den Hilfesuchenden, so Lackner.

Das Wunder der Auferstehung passiert auch heute

Das Vertrauen auf Ostern und die Auferstehung würde es erleichtern, „Vertrauen zu haben mit Menschen, die uns brauchen, die für uns in Gesellschaft und auch in Kirche für uns da sind; es würde uns vor Hartherzigkeit bewahren helfen, um nicht mit überzogenen Ansprüchen aufzutreten; es würde uns gewiss auch helfen, nicht zu fordern, sondern auch Verständnis und Verantwortung für das Gemeinwohl aufzubringen“.

Auferstehung zu feiern heiße nicht nur zu feiern, „was einst geschehen ist, sondern das, was einst geschah, ist, wie es in der Liturgie mehrmals in dieser Zeit heißt, im Heute“. So würde das Wunder der Auferstehung auch heute noch passieren, etwa wenn Familien schwere Schicksalsschläge verkraften und neue Lebensfreude erleben, zeigte sich der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz überzeugt.

„Vieles, was sich uns zeigen will, kommt nicht wirklich bei uns an“

Als das größte Hindernis des Glaubens bezeichnete der Salzburger Erzbischof daher „nicht unsere Fehler, Sünden oder unser Scheitern, sondern Oberflächlichkeit“. Und weiter: „Vieles, was sich uns zeigen will, kommt nicht wirklich bei uns an.“ Selbst die Jünger konnten die Auferstehung Jesu nicht von Anfang an glauben, wies Lackner hin. An Auferstehung zu glauben heiße daher, „Gott etwas zuzutrauen und zwar so, dass er im Kleinen zeigen darf, womit er uns einst im Großen überraschen möchte“.

Schönborn: „Auferstehung ist keine Theorie, sondern Begegnung“

Als der auferstandene Christus Maria Magdalena beim leeren Grab mit Namen ansprach und sie ihn daraufhin erkannte, hat sich nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn etwas Grundlegendes über den christlichen Glauben gezeigt: Er ist „Beziehung zu dem, der uns mit Namen nennt, ganz persönlich“. Dasselbe gelte auch für die Auferstehung am Ostermorgen: Sie sei keine Theorie, keine in Büchern nachzulesende Lehre, sondern im Alltag erlebbare kleine Schritte bzw. „Happen“ als „Vorgeschmack auf die endgültige Auferstehung“, sagte der Wiener Erzbischof im Ostersonntag-Gottesdienst im Stephansdom.

„Halte mich nicht fest“: Dieses zweite Wort des Auferstandenen an Maria Magdalena deutete Schönborn so, dass der Glaube nicht etwas einmal Erlangtes und damit Fixes sei. Das Leben eines Christen sei „nicht einfach fertig da“. Vielmehr sei das „große Geschenk der Auferstehung ständig zu übersetzen in das alltägliche Leben“. In dieser Hinsicht „kleine Siege“ des in Christus erneuerten Menschen könnten ganz unterschiedliche Dinge sein - Schönborn nannte das hoffnungsvolle Ertragen auch schwerster Schmerzen, wie er es von einer Bekannten kenne, aber auch den Verzicht darauf, über jemanden anderen etwas Nachteiliges zu sagen, oder eine Begegnung mit einem unverwechselbaren Du.

(kap – sk)

 

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04. April 2021, 10:00