EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm 

D: Für einen weiten Ökumene-Begriff

Ökumenische und interkulturelle Kompetenzen sollten noch stärker als bisher in theologischen Studienplänen und Prüfungsordnungen verankert werden. Dafür spricht sich ein neues Impulspapier der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) aus.

Der Text der EKD-Kammer für weltweite Ökumene trägt den Titel „Ökumene in der evangelisch-theologischen Aus- und Fortbildung“. Deutschland wandelt sich, so führt das Papier aus, mehr und mehr von einer bi-konfessionellen in eine multikonfessionelle und multireligiöse Gesellschaft. Das stelle neue Anforderungen an alle, die in Kirche, Schule und Diakonie arbeiten. Und daher seien Veränderungen in Studium und Ausbildung für verschiedene kirchliche Berufe notwendig.

Die Kammer plädiert in dem Impulspapier für einen weiten Ökumene-Begriff: Ökumene sei nicht nur das Bemühen um die Einheit der christlichen Kirchen. „Wir denken dabei in Deutschland oft nur an die Verständigung zwischen evangelisch und katholisch“, sagt die Kammervorsitzende, Ulrike Link-Wieczorek, und führt weiter aus: „Doch christlicher Glaube existiert weltweit in vielen kulturellen und konfessionellen Gestalten“. In einer von Globalisierung und Migration geprägten Gegenwart gelte es, diese Vielgestaltigkeit wahrzunehmen. Das Wissen darum erleichtere auch den Dialog mit anderen Religionen.

Nicht bloß ein Zusatzfach oder Spezialgebiet

Im Studium solle Ökumene deshalb nicht bloß ein Zusatzfach oder Spezialgebiet sein. Die ökumenische Perspektive müsse theologisches Lernen heute von Anfang an leiten. Zugleich seien konkrete Formate nötig, um interkulturelle und ökumenische Kompetenzen zu erwerben. Dazu gehörten auch außeruniversitäre Lernorte, Praktika, Reisen sowie ökumenische Begegnungen im In- und Ausland. Eine besondere Rolle spielten Aus- und Fortbildungseinrichtungen, die interkulturell und international ausgerichtet sind.

(ekd – sk)
 

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29. Juni 2021, 11:12