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Eucharistie-Kongress: Zsifkovics betont soziale Dimension

Die Eucharistischen Weltkongresse der Kirche, wie aktuell jener in Budapest, fördern nicht nur das Verständnis für das Sakrament der Eucharistie, sondern sind auch gesellschaftspolitisch von großer Bedeutung. Darauf hat der Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics hingewiesen.

„Eucharistie zwingt uns immer wieder, dass wir die Armen nicht vergessen“, sagte der Eisenstädter Bischof im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress am Donnerstag in der ungarischen Hauptstadt. Zsifkovics ist offizieller Delegierter der Österreichischen Bischofskonferenz für den einwöchigen Internationalen Eucharistischen Kongress (IEC), der am kommenden Sonntag mit einer großen Papstmesse abgeschlossen wird.

Auch in Budapest werde die gesellschaftspolitische Note symbolhaft deutlich, sagte der Bischof. Zum einen handle es sich um eine Weltveranstaltung mit zahlreichen internationalen Teilnehmern. „Man schließt sich also nicht ab, sondern öffnet sich“, so Zsifkovics. Dass zum Auftakt des Kongresses 1.200 Kinder die Erstkommunion empfingen, habe wiederum das Zeichen gesetzt, „dass die Zukunft unserer Kirche und Welt die Kinder sind“. Und auch die von der Kirche in Ungarn zum Start des Kongresses landesweit organisierte Armenausspeisung verdeutliche dessen soziale Dimension.

Dass Abendmahl und Fußwaschung zusammengehören, betonte Bischof Zsifkovics auch am Mittwochabend bei einer deutschsprachigen Messe in Budapest im Rahmen des Weltkongresses. „Wer die Eucharistie empfängt, der verpflichtet sich gleichsam zum Dienst am Nächsten, vor allem an den Armen, an den Kleinen, an den Schwachen und Notleidenden“, sagte der Eisenstädter Bischof bei dem Gottesdienst mit einigen Hundert Gläubigen in der Szent-Imre-Basilika.

„Eucharistie heißt: Gott ist mit Dir“

In der heutigen Gesellschaft, gespalten und weltweit gezeichnet von der Pandemie, müssten Christen Gottes Gegenwart in der Eucharistie auch im Alltag wieder leben. „Die Gleichgültigkeit Gott gegenüber macht auch den Menschen gegenüber gleichgültig - schauen wir deshalb wieder auf die Eucharistie, vor allem in der Anbetung“, rief Zsifkovics auf: „Eucharistie heißt: Gott ist mit Dir.“

Ohne Eucharistie würden Christen letztlich „verdursten“, warnte der Bischof, denn alles Reden über Eucharistie sei „begrenzt“: „Eucharistie müssen wir leben, feiern und empfangen. Ohne Tabernakel, ohne die Gegenwart Gottes in unseren Kirchen würden diese zu frommen Veranstaltungsräumen und Museen umfunktioniert werden. Das Heilige, die Mitte der Kirche, das Herzstück, wäre genommen.“

Zum Marienfest Mariä Geburt nahm der Eisenstädter Bischof in seiner Predigt auch auf die Gottesmutter Bezug. „Maria lehrt uns Christen, unsere Berufung als Getaufte erst zu nehmen“, sagte Zsifkovics. Dazu gehöre, nicht an der Not anderer vorüberzugehen, sondern wie der Barmherzige Samariter zu handeln. „Hab Mitleid, hilf, auch wenn der andere ein Fremder, Heimatloser, Verfolgter, ein Mensch auf der Flucht ist“, sagte der Bischof. Eine Kirche, die als Säulen auf Maria und Christus in der Eucharistie schaue, habe Zukunft.

Den Gottesdienst in Szent Imre feierten auch der Budapester Weihbischof Ferenc Cserhati, der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters und der Pfarrer der deutschsprachigen katholischen St.-Elisabeth-Gemeinde in Budapest, der österreichische Priester Bernhard Kollmann, mit. Das Programm des Eucharistischen Weltkongresses sah am Mittwoch keinen der sonst täglich stattfindenden zentralen Gottesdienste mit den Kongressteilnehmern vor. Stattdessen wurden in elf Budapester Pfarrkirchen Messen in verschiedenen Sprachen angeboten, darunter etwa mit dem emeritierten Kurienkardinal Robert Sarah in der Kirche zu den Heiligen Engeln im Stadteil Gazdagreti.

(kap – mg)

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09. September 2021, 09:17