Bischof Hanke: Debatte über Kirchenreformen zu strukturfixiert
Historisch hätten kirchliche Reformbewegungen anders angesetzt. „Franz von Assisi beispielsweise hat nicht begonnen, Strukturen aufzubauen, sondern er fing an, einen neuen Geist, den Geist des Evangeliums, in den Herzen und Köpfen der Brüder zu wecken. Von daher hat sich eine Erneuerung ergeben.“
Der von Papst Franziskus initiierte Weltsynodalprozess ist nach Hankes Einschätzung an diesem Vorbild näher dran als der deutsche Weg, der „wesentlich mehr politisiert“ sei. In Deutschland gehe es „um das Abarbeiten einer Agenda“, Papst Franziskus hingegen gehe es „um einen geistlichen Prozess, von dem er Früchte eines Wandels erwartet“. Im Synodalen Weg in Deutschland hätte es nach Dafürhalten des Bischofs „wesentlich mehr Diskurs und Auseinandersetzung untereinander gebraucht“. Es habe die „Verständigung auf grundsätzliche Punkte gefehlt“.
Zum Vorschlag einer Amtszeitbegrenzung für Bischöfe meinte Hanke, er könne „dieses Misstrauen in das Amt auch aufgrund des sexuellen Missbrauchs verstehen“ und wolle das ernst nehmen. Er glaube aber nicht, dass eine befristete Vergabe von Ämtern „das entsprechende Heilmittel ist“. Das sakramentale Amt könne nicht als bloße kirchliche Funktion gesehen werden. „Sein Wesen ist Sendung, Dienst an der Mehrung der Gegenwart des Herrn, also auch Mehrung wahren Lebens. Ich weiß nicht, ob Sie Eltern auf Zeit sein möchten.“
(kna – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.