Putin hat einen längeren Tisch: Erzbischof Franz Lackner (rechts), Vorsitzender der Bischofskonferenz, und Bundeskanzler Karl Nehammer (links). Copyright: Paul Wuthe/Kathpress Putin hat einen längeren Tisch: Erzbischof Franz Lackner (rechts), Vorsitzender der Bischofskonferenz, und Bundeskanzler Karl Nehammer (links). Copyright: Paul Wuthe/Kathpress 

Österreich: Lackner trifft Bundeskanzler

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, hat sich mit Bundeskanzler Karl Nehammer getroffen. Das erste ausführliche Gespräch der beiden dauerte rund eine Stunde - ein Thema war die Corona-Krise und die damit verbundene Polarisierung in der Gesellschaft. Außerdem ging es um ethische Fragen und um Migration in Europa.

Mit Blick auf die Pandemie würdigte Bundeskanzler Karl Nehammer die Zusammenarbeit mit den Religionen für ihre Aufklärungsarbeit. Er dankte auch für

„Impfaktionen vor Gottesdiensten, nach Gottesdiensten, vor und nach Versammlungen bei anderen Religionsgemeinschaften. Dieses Zusaammenarbeiten ist sehr wichtig und notwendig. Die Religionsgemeinschaften sind ein wesentlicher Teil auch der ganzen österreichischen Gesellschaft und haben von daher auch im Pandemiemanagement einen ganz wesentlichen und wichtigen Beitrag geleistet - und leisten ihn auch noch".

Hier im Audio: Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, und Bundeskanzler Karl Nehammer über ihr Treffen

„Die Religionsgemeinschaften sind ein wesentlicher Teil auch der ganzen österreichischen Gesellschaft und haben von daher auch im Pandemiemanagement einen ganz wesentlichen und wichtigen Beitrag geleistet - und leisten ihn auch noch“

Dankbar für Gewissensfreiheit

Auch die zuletzt beschlossenen gesetzlichen Änderungen bei der Suizidbeihilfe waren ein Thema beim Antrittsbesuch des Vorsitzenden der Bischofskonferenz. Erzbischof Franz Lackner dankte der Regierung dafür, 

„dass auch die Besonderheiten, die Religionen auszeichen, auch als Unterschiede wahrgenommen werden können - bis zu einem Punkt, an dem die Kirchen sagen: Da können wir nicht mit, zum Beispiel der assistierte Suizid. Da sind wir dankbar, dass es für religiöse Institutionen durch das neue Gesetz Gewissensfreiheit gibt und sie somit nicht indirekt gezwungen werden, Tötung zuzulassen oder am assistierten Suizid mitzuwirken."

„Dankbar, dass es für religiöse Institutionen durch das neue Gesetz Gewissensfreiheit gibt und sie somit nicht indirekt gezwungen werden Tötung zuzulassen oder am assistierten Suizid mitzuwirken“

Nach ihrem ersten längeren Treffen zeigten sich beide Seiten sehr zufrieden. Lackner: „Es war ein sehr anregendes, wirklich engagiertes Gespräch auf beiden Seiten. Ich glaube, dass grundsätzlich hervorgetreten ist, wofür ich sehr dankbar bin, dass auch seitens der Politik, die eine Verantwortung für das Ganze der Gesellschaft hat, dass auch der Kirche zugestanden wird- und jetzt rede ich einmal von der katholischen Kirche im Besonderen -  dass die Religionen auch eine Aufgabe für das Ganze der Gesellschaft haben."

Ähnlich positiv äußerte sich auch sein Gesprächspartner: 

„Aus meiner Sicht ein sehr konstruktives, ein inhaltsreiches - von den Fragen des Lebens, bis zur Frage: Wie gehen wir mit dem Coronavirus und dem Mühsal für die Menschen um? Was stellen sich für Herausforderungen in der Frage der Migration und in der Zukunft Europas? Also, es war eine breite Themenpalette  - und auch ab und an ein sehr leidenschaftlich geführtes Gespräch."

(kathpress-sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

16. Februar 2022, 09:28