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Kardinal Marx: „Glaube gründet sich nicht auf Macht“

„Diese Kirche muss fragen, was ihre Wahrheit ist – nur ein dogmatischer Text oder ein Bekenntnis, das ich unterschreibe? Oder ist sie eine Lebenspraxis – oder ist sie beides?“ Zum Nachdenken über Sinn und Wesen der Kirche hat Kardinal Reinhard Marx in der Fastenzeit aufgerufen.

„Was nutzt mir ein dogmatisches Bekenntnis, wenn das Reich Gottes nicht wirklich in mir selbst ankommt, wenn der Glaube unterdrückt wird?“, fragte der Erzbischof von München-Freising an diesem Dienstagmorgen in einer Predigt im Rahmen der laufenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Vierzehnheiligen.

Darin stellte Marx die Frage, was in der aktuellen Krisenzeit Orientierung und Gewissheit geben könne. Dabei bezog er sich auf die politische Weltlage ebenso wie die aktuelle Kirchenkrise.

Jesus habe oft vom Reich Gottes in der Gegenwart, vom Leben auf der Erde gesprochen. Die österliche Bußzeit könne genutzt werden, um sich auf diese Botschaft zurückzubesinnen, so Marx, der dazu ermutigte, im Ringen um die Zukunft der Kirche mehr den gelebten Glauben in den Mittelpunkt zu stellen.

Unter den Konzelebranten der Frühmesse war auch der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser anstelle des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki. Während dessen fünfmonatiger Auszeit leitete Steinhäuser das Erzbistum Köln als Apostolischer Administrator. Die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen dauert bis Donnerstag.

(pm – pr)
 

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08. März 2022, 09:47