Suche

Patriarch Kyrill (Mitte) Patriarch Kyrill (Mitte) 

Patriarch Kyrill antwortet dem Weltkirchenrat

Der Moskauer Patriarch Kyrill hat dem Weltrat der Kirchen (ÖRK) in Genf schriftlich geantwortet. Der amtierende ÖRK-Generalsekretär, Erzpriester Ioan Sauca, hatte den orthodoxen Patriarchen am 2. März um Vermittlung gebeten, um ein Ende des Kriegs in der Ukraine zu erreichen. Kyrill erörtert in seinem Schreiben die „Ursprünge der Konfrontation“ zwischen dem Westen und Russland

In dem Antwortschreiben an den Weltkirchenrat (ÖRK) wirft der Moskauer Patriarch namentlich der Nato vor, in den vergangenen Jahren vermehrt gegen Russland vorgegangen zu sein. Auch schreibt er, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, habe 2018 ein kirchliches Schisma verursacht, das für den Ausbruch der jetzigen Krise mitverantwortlich sei.

Der Konflikt – der Patriarch bezieht sich in seinem Brief nur auf die Donbass-Region - sei „Teil einer großangelegten geopolitischen Strategie , die in erster Linie darauf abzielt, Russland zu schwächen“. Kyrill wirft dem Westen vor, Russophobie zu verbreiten. Dennoch hoffe er, dass der Ökumenische Rat der Kirchen „auch in diesen schwierigen Zeiten, wie es in seiner gesamten Geschichte der Fall war, in der Lage sein wird, eine Plattform für einen unvoreingenommenen Dialog zu bleiben, frei von politischen Präferenzen und einseitigen Ansätzen“.

Kein Wort zu Putins Angriffskrieg

Kyrill schließt seinen Brief mit den Worten: „Möge der Herr die Völker Russlands und der Ukraine bewahren und retten!“ Zu Putins Angriffskrieg auf die Ukraine äußert sich Kyrill nicht.

In den vergangenen Tagen sind innerhalb des Weltkirchenrates Stimmen laut geworden, die russisch-orthodoxe Kirche aus dem Rat auszuschließen. Der ÖRK hat 352 Mitgliedskirchen in 120 Ländern, die 580 Millionen Christen vertreten. Die Befugnis, die Mitgliedschaft im ÖRK auszusetzen, liegt beim Zentralausschuss. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied im Weltkirchenrat, sie hat aber einen Beobachterstatus.

(pm – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

11. März 2022, 09:29