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Salzburger Erzbischof: Glaube an die Auferstehung hat Konsequenz

Die Frage, ob es eine Auferstehung von den Toten gibt oder nicht, ist die zentrale Frage des Menschen schlechthin: Darauf hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zu Ostern hingewiesen.

Ein Übermaß von Oberflächlichkeit und Informationen würden heute dazu führen, dass sich viele an dieser Frage „vorbeischwindeln“ wollten, stellte der Vorsitzende der Bischofskonferenz in seiner Predigt am Ostersonntag im Salzburger Dom fest. Dies sei jedoch nicht zulässig, da ein Leben nach dem irdischen Leben immer auch „Konsequenzen“ mit sich bringe.

Auferstehung bedeute, „es gibt ein letztes Gericht, eine letzte Gerechtigkeit, ein letztes Zurechtrichten“, sagte Lackner. Gott mache den Menschen nach dem Tod „himmelfähig“, indem er gemeinsam mit ihm einen Blick auf dessen Leben werfe, etwa: „Wie sind wir mit dem Geschenk des Lebens umgegangen, mit unseren Nächsten? War unser Herz mitfühlend? Wie haben wir es mit der Wahrheit gehalten?“ Auferstehung bedeute auch, dass es einen Gott gebe, „der jede Träne vom Angesicht derer abwischen wird, die ungerecht leiden mussten“.

Besonders verwies Lackner dabei auf die Schilderung der Auferstehung Jesu im Evangelium nach Johannes, das in den katholischen Gottesdiensten am Ostersonntag verlesen wurde. Geschildert wird dabei, wie Maria von Magdala weinend Jesu in der Nähe von dessen Grab sah, ihn aber erst dann erkannte, als sie vom Auferstandenen angesprochen wurde. Marias Anrede „Rabbuni“ und ihr Abwenden des Blickes deuteten darauf, dass sie Jesus dabei als „Weltenherr“ erkannt und ihn in seiner ganzen Herrlichkeit gesehen habe, erklärte Lackner.

„Man hat uns den Glauben weggenommen und wir wissen nicht, wo wir ihn finden können“

Im Glauben seien derartige „Magdalenensekunden - Augenblicke, in denen aufleuchtet, was geschehen ist, in denen wir die Wahrheit spüren und momenthaft antippen, sie aber nicht festhalten können –„ von zentraler Bedeutung, sagte der Salzburger Erzbischof. Erst recht gelte dies in einer Zeit, „in der der Sinn und das leise Gespür für die Auferstehung als das kostbarste Gut unseres Glaubens in Gefahr sind“. Ähnlich wie Maria von Magdala im Evangelium könne die Kirche dabei zum auferstandenen Jesus sagen: „Man hat uns den Glauben weggenommen und wir wissen nicht, wo wir ihn finden können“.

Die zentrale Rolle der Frauen am Grab

Bereits in der Osternacht hatte Erzbischof Lackner auf die zentrale Rolle der Frauen am Grab als erste Zeugen der „Auferstehung“ verwiesen. Ebenso wie deren „umwerfende Botschaft“ schon damals auf Ablehnung gestoßen sei, gebe es auch heute eine „Auferstehungsmüdigkeit“, verwies der Bischofskonferenz-Vorsitzende auf die Sterbehilfe-Debatte. „Lebenssattheit“ - nach dem Motto „Was, das soll noch weitergehen?“ - sei heute spürbar, das Leben werde nicht als Gabe gesehen, „ansonsten würde man mit einem Geschenk nicht so umspringen“.

Christen dürften einer solchen Haltung jedoch nicht erliegen, betonte Lackner. Vielmehr sollten sie nicht die Menschen, sondern Gott selbst fragen, „wohin wir hörend werden müssen, um die Botschaft der Auferstehung zu vernehmen?“ Dabei seien Sehnsucht, Gebet und liebende Begegnung wichtiger als Lehre, Intellekt und Studium, so der Erzbischof.

„Ostern ist das große Fest der Solidarität Gottes mit uns Menschen durch das Dunkel des Todes hindurch“

Ostern sei „das große Fest der Solidarität Gottes mit uns Menschen durch das Dunkel des Todes hindurch“, fasste der Salzburger Erzbischof in einem Statement gegenüber dem ORF zusammen. Jesus selbst gebe den Menschen ein Beispiel, dem es zu folgen gelte - vor allem durch „Solidarität mit den Menschen, die die fürchterliche Last des Krieges zu erleiden haben“. Möglich sei dies durch Gebete, Mitleid und konkrete Hilfe.

(kap – skr)


 

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17. April 2022, 12:52