Schweiz: Ökumenische Kampagne im Zeichen der Klimagerechtigkeit
Am Ostermontag lancierten sie zudem einen Appell an die Verantwortung aller. Die Kernbotschaften der drei Entwicklungsorganisationen stimmen mit denen des jüngsten Berichts des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC) überein.
Ziele 2050 nicht erreichbar
Um Klimagerechtigkeit zu gewährleisten, dürfe die Schweiz im Jahr 2050 kein CO2 mehr ausstoßen. „Da dieses Ziel voraussichtlich nicht zu erreichen ist“, fordert die Ökumenische Kampagne sofortiges Handeln. „Klimagerechtigkeit bedeutet, dass die Länder, die am meisten für die Erderwärmung verantwortlich sind, die Verantwortung für die Folgen und Schäden übernehmen, die der Klimawandel weltweit verursacht“, erklärt Stefan Salzmann, Referent für Klima- und Energiepolitik von Fastenaktion.
Notwendigkeit eines neuen CO2 -Gesetzes
Die Schweiz müsse deshalb ein neues CO2 -Gesetz vorschlagen, das sich zum Ziel setze, bis 2040 durch „eine lineare Reduktion der Emissionen“ Klimaneutralität zu erreichen. Es müsse auch weg von fossilen Brennstoffen. In der Schweiz hätte eine entsprechende Petition bereits viele Unterschriften gesammelt. Diese Aktion laufe noch.
Die Klimakrise sei bereits spürbar, wie die beiden neuen Kapitel des sechsten Berichts des IPCC belegen würden. Letzterer betont die Dringlichkeit, die globalen CO2 -Emissionen zu reduzieren, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen und erneuerbare Energien zu entwickeln. Die globalen CO2-Emissionen stiegen stetig und der globale Plan der internationalen Klimapolitik führe uns geradewegs auf einen Temperaturanstieg um 2,7 Grad Celsius zu, der verheerende Folgen hätte.
Eine weithin unterstützte Kampagne
„Wir freuen uns über das Engagement von Gemeinden, Klassen und Ehrenamtlichen“, sagt Elke Fassbender, Leiterin des evangelischen Hilfswerks HEKS. Viele Fastensuppen seien organisiert worden, mehr als 7.000 Rosen verkauft und mit kreativen Ideen für Klimagerechtigkeit sensibilisiert worden.
Ein großer Erfolg sei auch das „Escape Game“ für Jugendliche gewesen. Dabei seien den Teilnehmern spielerisch verschiedene Aspekte von Klimagerechtigkeit, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien bewusst geworden, die sie dann vertiefen könnten. Dadurch werde schon früh das Klimaverantwortungsbewusstsein gestärkt, denn jeder könne aktiv werden, um seinen CO2-Fußabdruck zu verringern.
Das Kampagnenplakat zeigt dies sehr deutlich: Eine mit heißem Wasser gefüllte Badewanne links symbolisiert die Konsumweise in den Ländern des Nordens, der rechte Teil ihre Folgen: Ein Mann versucht, sich vor einer Flut zu retten. Dieses Bild steht für Naturkatastrophen auf der ganzen Welt und das daraus resultierende Leid. „Es geht nicht darum, den Menschen das Baden zu verbieten, sondern darum, das Bewusstsein zu schärfen, sie zum Nachdenken anzuregen und ihr Verhalten zu ändern“, erklärt Matthias Dörnenburg, Kampagnenleiter des katholischen Hilfswerkes Fastenkation.
(cath.ch - mg)
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