Doris Schmidauer, der Frau des österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, traf Papst Franziskus 2021. Nun begleitet sie eine Frauendelegation in den Vatikan Doris Schmidauer, der Frau des österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, traf Papst Franziskus 2021. Nun begleitet sie eine Frauendelegation in den Vatikan 

Frauen-Delegation aus Österreich ab Montag im Vatikan

Eine Delegation der Katholischen Frauenbewegung mit Präsidentengattin Doris Schmidauer trifft sich ab Montag im Vatikan mit mit hochrangigen Vertreterinnen der Kurie. Auch ein Treffen mit Papst Franziskus ist geplant.

Begleitet und unterstützt werden die Frauen auf ihrer Reise vom 2. bis 4. Mai neben Doris Schmidauer, der Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, auch von der österreichischen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg.

Dichtes Gesprächsprogramm

Im Zentrum der Gespräche soll laut Pressemitteilung der Kfb das Thema der Geschlechtergerechtigkeit in Kirche wie Gesellschaft stehen. Es gehe darum, die Zahl von Frauen in Führungspositionen in der Kirche zu erhöhen, aber auch um die Anerkennung unterschiedlicher Lebensrealitäten von Frauen in Kirche und Gesellschaft. Angesprochen werden soll auch das Thema „Neudenken des sakramentalen Amtes im Blick auf Männer und Frauen". Wichtig seien auch die Punkte Verantwortung und Veränderungsbestrebungen von Ordensfrauen sowie die Überwindung von Geschlechterstereotypen, die Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen befördern.

Zu den Gesprächspartnerinnen im Vatikan zählen u.a. Schwester Nathalie Becquart, Untersekretärin der Bischofssynode und mit Stimmrecht ausgestattete erste Frau in diesem Gremium, Schwester Alessandra Smerilli, Sekretärin im Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, sowie Lavinia Rocchi Carrera, Generalsekretärin der Weltorganisation der katholischen Frauenbewegungen. Der Kfb-Delegation gehören die Kfb-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl sowie die ehrenamtlichen Kfb-Vorsitzenden aus den österreichischen Diözesen an. Dabei sind auch die Leiterin des Pastoralamtes der Diözese Linz, Gabriele Eder-Cakl, die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, Schwester Christine Rod, sowie die Seelsorgeamtsleiterin der Erzdiözese Salzburg, Lucia Greiner.

Papst-Audienz am Mittwoch 

Bei einem Abendessen in der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl sind außerdem Gespräche mit weiteren hohen Funktionärinnen sowie den Botschafterinnen beim Heiligen Stuhl seitens der EU, Australiens und der Niederlande geplant. Auf dem Programm der Delegation steht auch eine Papst-Audienz am Mittwoch, 4. Mai, bei der dem Papst eine Ikone und Statements zum Thema „Frauen und Kirche" überreicht werden sollen.

Im Anschluss ist ein Treffen mit der Leitung der Caritas Internationalis geplant, bei dem ein Fokus auf ukrainische Flüchtlinge gelegt werden soll, die überwiegend Frauen sind: „Frauen sind weltweit am stärksten betroffen von Krieg, Hunger und Ungerechtigkeit", so die Leiterin des Pastoralamtes der Diözese Linz, Eder-Cakl: „Es ist Aufgabe der Kirche, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen". Auch die Erfahrungen der österreichischen Caritas sollen bei der Begegnung ins Gespräch eingebracht werden.

Hintergrund

Hervorgegangen ist die Reise aus einem Gespräch der Kfb-Vorsitzenden Angelika Ritter-Grepl mit Doris Schmidauer zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaft und Kirche. Die Reise ist zudem eingebettet in den Kontext des von Papst Franziskus ausgerufenen Synodalen Prozesses, im Zuge dessen sich auf Österreich-Ebene das Thema „Frauen und Kirche" als eines von herausragender Dringlichkeit erwiesen hat, heißt es in der Aussendung der Kfb. „Mir ist es wichtig, einen Austausch mit führenden Frauen im Vatikan zu ermöglichen", so Schmidauer: „Ich sehe mich hier als Netzwerkerin und Türöffnerin. Gleichberechtigung als gemeinsames Ziel verbindet uns, und als Verbündete stützen wir uns gegenseitig."

„Wir werden hören und mitnehmen, was wir von den Frauen im Vatikan erfahren und lernen können und unsererseits Erfahrungen mit best-practise-Modellen des Miteinanders von Männern und Frauen, Laien und Klerikern in den österreichischen Diözesen einbringen", so die Kfb-Vorsitzende Ritter-Grepl.

(kathpress-sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. Mai 2022, 11:14