Kohlgraf: Unterschiedliche Erwartung an Missbrauchsaufarbeitung
Zum Thema Missbrauchsaufarbeitung sagte Bischof Kohlgraf im Podcast, es sei „schwierig und differenziert, weil es so viele Gesichtspunkte beinhaltet". In der Öffentlichkeit werde darüber bisweilen zu vereinfacht debattiert. So gebe es Betroffene, für die finanzielle Leistungen eine wichtige Rolle spielten und andere sagten: „Bleibt uns mit eurem Geld vom Hals, ihr könnt euch nicht freikaufen".
Transparenz und Anlaufstellen wichtig
Manche begrüßten Gottesdienste, in denen um Verzeihung gebeten werde, andere lehnten dies als Versuch ab, sich „mit ein paar frommen Gebeten aus der Affäre zu ziehen".Aus Sicht des Mainzer Bischofs sind Transparenz, eine neue Beschwerdekultur und auch kirchliche Stellen, an die Betroffene sich wenden können, wichtig.
Synodaler Weg mit Botschaft für Weltkirche
Den offenen Brief von 70 Bischöfen, die den Reformprozess Synodaler Weg kritisieren, will Kohlgraf nach eigenem Bekunden nicht kleinreden. Die Themen des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland beträfen jedoch nicht allein die Bundesrepublik. Deutschland sende mit dem Synodalen Weg eine Botschaft in die Weltkirche, die sehr viel unterschiedlicher sei, als viele dächten. Viele Bischöfe aus aller Welt verfolgten den Prozess „sehr interessiert", wenn auch kritisch.
Der Pocast mit Bischof Kohlgraf
Diesen Montag war zur dritten Folge des Podcasts Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni Gast im Podcast mit Kohlgraf und Schneider. Thema waren Gründe der Glaubwürdigkeitskrise, die nicht nur die Kirche, sondern auch teilweise die Medien betrifft.
„Lebensfragen. Menschen im Gespräch mit Bischof Peter Kohlgraf und Anja Schneider. Der Podcast aus dem Bistum Mainz“ ist ab Monatsmitte auf der Internetseite des Bistums Mainz, bei Spotify, bei Apple Podcasts und überall sonst, wo es Podcasts gibt, verfügbar.
(bistum mainz/kna-sst)
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