Schweiz: Bischöfe diskutieren über Sakramente und Rolle der Frau
Das Symposium, das Raum für Präsentationen verschiedener Expertinnen aus den drei Sprachregionen des Landes sowie für den Austausch mit den Teilnehmerinnen bietet, wird im Rahmen der 337. ordentlichen Schweizer Bischofsversammlung organisiert. Die Tagung findet am ersten Tag der Versammlung der Schweizer Bischofskonferenz statt. Sie soll die theologische und pastorale Reflexion über die Feier der Sakramente in der römisch-katholischen Kirche vertiefen - vor allem im Zusammenhang mit dem Spenden von Sakramenten durch nicht-geweihte Seelsorgende. Dies betreffe besonders Frauen, die ihre pastoralen Kompetenzen in der Kirche in manchen Feldern unzureichend einsetzen können, da das Weiheamt für Frauen nicht zugänglich ist.
Hochkarätige Teilnehmerinnenliste
Die beiden nationalen Organisationen SBK und SKF einigten sich darauf, die rund 100 Plätze an durch die jeweilige Organisation ausgewählte Personen zu vergeben. Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen befinden sich alle Bischöfe der Schweiz, Vertreterinnen der Amtskirche und der Landeskirchen, Theologinnen, Seelsorgende sowie Schlüsselfiguren der katholischen Erneuerungsbewegung der Schweiz. Die Veranstaltung dient der Weiterbildung aller Teilnehmenden und versucht, bestehende Handlungsmöglichkeiten und neue Wege für das pastorale und sakramentale Leben in der Schweiz aufzuzeigen.
Programm und Referentinnen
Prominenteste Referentin an der Tagung ist die Professorin Birgit Weiler. Sie lehrt in der peruanischen Hauptstadt LIma und gehört dem Orden der Missionsärztlichen Schwestern an. Sie ist Spezialistin für indigene Theologien und hat als Expertin an der Amazonas-Synode teilgenommen. Weitere Referentinnen und Referenten sind nach Informationen von kath.ch die Churer Dogmatikerin Eva-Maria Faber, von der Uni Freiburg, die Kirchenrechtlerin Astrid Kaptijn und der Pastoraltheologe Francois-Xavier Amherdt sowie Catherine Ulrich-Tapparel vom „Réseau des femmes en Église“.
Zum Abschluss der Tagung soll es eine Podiumsdiskussion mit dem Vorsitzenden der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, Isabelle Vernet vom „Réseau des femmes en Église“, Priorin Irene Gassmann und der Rorschacher Pfarreiseelsorgerin Charlotte Küng-Bless geben.
Erneuerung der katholischen Kirche nötig
Die Tagung ist aus dem „Prozess Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche" heraus entstanden. Im Rahmen des Reformprozesses kam es am 15. September 2020 in Delsberg (JU) zu einem historischen Treffen zwischen Delegationen der Bischofskonferenz und des Frauenbundes. Beide bildeten eine gemeinsame Arbeitsgruppe und formulierten Erwartungen an eine geschlechtergerechte Kirche. Eine davon umfasste neue Formen der sakramentalen Sendung für Frauen wie Taufe oder Krankensalbung. Seelsorgerinnen begleiteten heute junge Familien oder Kranke, müssten das Taufen und Salben aber den geweihten Geistlichen überlassen.
(kath.ch - schw)
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