D: Erzbischof Koch wünscht sich wagemutige Christen
Es ist die erste katholische Gemeinde nach der Reformation auf dem Gebiet des heutigen Erzbistums Berlin, die staatlich anerkannt wurde. Weiter sagte Koch, die Menschen würden nur Gott erfahren, wenn sie ihm ihr Vertrauen schenkten. Die meisten seien aber nicht bereit, „sich mit Gott auf den Weg ihres Alltags und ihres Vertrauens zu machen.“ Auf Gott zu vertrauen sei „das Zeichen der Hoffnung, das Christen in einer weitgehend gottapathischen und atheistisch geprägten Gesellschaft privat und öffentlich zu setzen beauftragt sind“, so Koch.
Der Apostolische Nuntius Erzbischof Nikola Eterovic überbrachte zu dem Jubiläum, das am Sonntag den ganzen Tag in und um die Propsteikirche gefeiert wird, die Glückwünsche von Papst Franziskus. Weiter rief er zu Friedensgebeten für die Welt auf, für „die Menschen hier und vor allem in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt“, etwa der Ukraine. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Belgiens Botschafter Geert Muylle sowie Bischof Jean-Pierre Deville aus Lüttich nahmen an dem Gottesdienst teil.
Jugendfest
Bereits am Freitag fand im Rahmen des Jubiläumswochenendes ein Jugendfest sowie am Samstag ein Gemeindefest mit Familienprogramm statt. Bei dem Festwochenende soll nach den Worten von Bistumssprecher Stefan Förner auch Kritik an der katholischen Kirche zur Sprache kommen. So nimmt auf einem Podium am Sonntagnachmittag unter anderen der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, zum Thema Stellung: „Katholische Kirche - Motor oder Bremsklotz auf dem Weg in eine geschwisterliche und schöpfungsverantwortliche Kirche“. Eine Mahnwache zum Bistumstag kündigte die Reforminitiative Maria 2.0 an. Sie fordert mehr Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche.
Die Potsdamer Kirchengemeinde wurde 1722 von rund 200 katholischen Waffenhandwerkern und ihren Angehörigen gegründet, die König Friedrich Wilhelm I. aus Belgien nach Brandenburg geholt hatte.
(kna – mg)
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