Österreich: Bioethikerin warnt vor Bild von „Suizid als Erlösung"
Österreich drohe mit seiner zu Jahresbeginn erfolgten Legalisierung von Beihilfe zur Selbsttötung unter bestimmten Voraussetzungen einen Weg einzuschlagen, der sich in anderen Ländern bereits abzeichne. „Wir sehen im internationalen Vergleich, dass assistierter Suizid und Tötung auf Verlangen zu 85 Prozent von Senioren ab 65 und hochaltrigen Personen in Anspruch genommen werden", berichtete Kummer. In den Niederlanden diskutiere man jetzt sogar über einen Gesetzesentwurf, der allen Menschen ab 75 den Bezug eines Suizid-Präparats in Apotheken ermöglichen würde.
Druck durch Einsamkeit und Kosten
Auch wenn dies mitunter anders dargestellt werde, gebe es zum Suizid immer Alternativen, unterstrich Kummer. Das gelte genauso bei alten Menschen am Lebensende. Alle Kranken könnten Behandlungen ablehnen, und es gebe medizinische Hilfe, etwa gegen Schmerzen. Den Menschen müsse die „Angst, dass es schlimmer wird", genommen werden. Kummer bedauerte, dass Österreich die palliative Versorgung nicht im ganzen Land ausbaut.
(kap – gs)
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