Rom: Zwei deutsche Jesuiten legen letzte Gelübde ab
Brigitte Schmitt, Rom
Mit diesem Versprechen nimmt der Orden die Patres, nach ihrer letzten Ausbildungs- und Prüfungsphase, endgültig auf Lebenszeit auf.
In seiner Predigt ging der Generalobere der Jesuiten, Arturo Sosa, auf die lange Prüfungszeit im Orden ein. Doch es sei ein Zeichen der Hoffnung und auch der inneren Freiheit, wenn einerseits die Patres nach langen Jahren der Ausbildung und der Prüfung ihr einstiges Versprechen wiederholten - und wenn der Orden seinerseits dieses Versprechen bestätige. Sosa wörtlich: „Seid herzlich willkommen, Johannes, Julian und René, in dieser Familie Jesu!“
Der aus Ostwestfalen stammende Julian Halbeisen ist nach Jurastudium und einem Jahr als Verwaltungsjurist im Wissenschaftsministerium in Dresden 2004 in den Orden eingetreten. Er arbeitet in der Kurie in Rom und begleitet Jesuiten, die aus dem Orden austreten wollen.
Er habe sich schon in der Zeit rund um sein Abitur gefragt, ob er nicht eine geistliche Berufung habe, erzählt er im Gespräch mit Radio Vatikan. „Irgendwo war schon immer so eine vage Idee da: Das könnte eine Lebensform für mich sein, dieses ganzheitliche Christsein. Dass man nicht unter der Woche arbeitet und sich nur am Sonntag dann in der Gemeinde engagiert, sondern dass man das ganze Leben davon prägen lässt.“
Schauen, was passt
Zu den Jesuiten sei er erst nach einem „längeren Suchprozess“ gestoßen. „Für mich war dann vor allem die Flexibilität entscheidend, die der Orden hatte. Bei den Jesuiten kam eigentlich häufig zurück: ‚Ja, also wir schauen mal. Kommen Sie mal, und wir schauen, was passt…‘ Dieses ‚Schauen, was passt‘, ist - glaube ich - etwas, was die Spiritualität der Jesuiten ausmacht.“
Johannes Stoffers ist Dozent für Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Er begann sich für den Jesuitenorden zu interessieren, nachdem er 2008 zum Diözesanpriester geweiht worden war. „Da kam für mich nochmals die Frage auf: In welcher Weise möchte ich denn Priester sein? Und dann habe ich verstanden: Der Ruf geht noch mal tiefer. Konkret: in Jesuitenorden hinein. Das habe ich verstanden als ein ‚mich noch mehr zur Verfügung stellen‘ – sicher auch mit der Perspektive, in einer Gemeinschaft unterwegs zu sein.“
Er blicke jetzt voller Freude auf die bisher zurückgelegte Wegstrecke im Orden des Hl. Ignatius zurück. „Und ich spüre: Ja, die Entscheidung, die ich damals getroffen habe - noch relativ jung und auch noch nicht wissend, was alles kommen würde – diese Entscheidung hat sich doch als richtig erwiesen!“
(vatican news – sk)
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