Kardinal Schönborn segnet einen Krankenwagen für die Ukraine © Erzdiözese Wien / Stephan Schönlaub Kardinal Schönborn segnet einen Krankenwagen für die Ukraine © Erzdiözese Wien / Stephan Schönlaub 

Wien: Kirche schickt 12 Krankenwagen in Ukraine

Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, und die ukrainisch griechisch-katholischen Gemeinden in Österreich haben die Krankenwagen vom Grünen Kreuz erworben. Die Rettungswagen werden mit Unterstützung der österreichischen Regierung in verschiedene Regionen der Ukraine geliefert und sollen vor allem auch bei der Evakuierung von Kranken und Verwundeten aus den Kriegsgebieten zum Einsatz kommen.

Kardinal Christoph Schönborn segnete die Krankenwagen am Mittwoch vor dem Bundeskanzleramt. An der kurzen Zeremonie nahmen neben dem Kardinal u.a. Ostkirchengeneralvikar Yuriy Kolasa und Bundesministerin Karoline Edtstadler teil. Schönborn hat in seiner Funktion als Ordinarius für die katholischen Ostkirchen in Österreich gemeinsam mit den ukrainisch-katholischen Pfarrgemeinden im Land zwölf Rettungswagen vom Grünen Kreuz angekauft. Diese werden nun mithilfe der österreichischen Regierung in die Ukraine geschickt.

In dem Kriegsland sollen sie an den ukrainischen griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk übergeben, wie Generalvikar Kolasa am Rande der Segnung gegenüber Kathpress erläuterte. Die Kirchenleitung der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche wird dann die Verteilung der Wagen an Krankenhäuser im Land vornehmen, „dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden", so Kolasa.

„Großartiges gemeinsames Zeugnis der Solidarität mit der Ukraine“

Die Rettungswagen sollen vor allem bei der Evakuierung von Kranken und Verwundeten aus den Kriegsgebieten zum Einsatz kommen. Er hoffe freilich sehr, so der Kardinal, „dass dieser Krieg bald zu Ende ist und mit diesen Rettungswagen keine Kriegsopfer mehr transportiert werden müssen".

Stromgeneratoren für Krankenhäuser

Die Initiative und alle notwendigen Vereinbarungen mit dem Grünen Kreuz gingen von Pfarrer Lyubomyr Dutka von der Pfarrei „Zur Heiligen Familie" in Wien-Neuottakring aus. Jeder Krankenwagen wird auch einen mobilen Stromgenerator bekommen. Diese wurden von der ukrainischen Gemeinde in Salzburg erworben. Die Generatoren sollen in jenen Krankenhäusern zum Einsatz kommen, in denen die Krankenwagen stationiert werden.

Ukrainische Gemeinden sammelten für ihre Heimat

Die Krankenwagen sind Teil der vielfältigen Hilfe, die die ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinden in Österreich seit Monaten auf die Beine stellen, wie Ostkirchengeneralvikar Yuriy Kolasa gegenüber der Agentur Kathpress erläuterte. Es sei „sehr beeindruckend, dass dieses Mal auch unsere neuen kleinen ukrainischen Gemeinden, die zu 90 Prozent aus Kriegsvertriebenen bestehen, die Sammelaktion durchgeführt haben". Zum Beispiel habe die Gemeinde in Klagenfurt 6.500 Euro gesammelt. Und die neue Gemeinde in Baden habe einen Straßenmarkt veranstaltet, „wo Frauen ihre selbst gebastelten Sachen verkauft und 1.300 Euro gesammelt haben". Jene Menschen, „die Hilfe erhalten haben, sind nun auch bereit, anderen zu helfen".  

Kolasa bat im Kathpress-Gespräch eindringlich um weitere Spenden für die Menschen in Not in der Ukraine. Das Elend in vielen Teilen des Landes sei unvorstellbar. (Spendenkonto Ostkirchenordinariat, IBAN: AT78 1919 0001 3602 6950, Zahlungsreferenz: 3722401205 Ukraine Hilfe)

Zweite Krankenwagen-Aktion aus Wien

Es ist schon die zweite Krankenwagen-Aktion dieser Art: Im April 2022 hatte Kardinal Schönborn bereits zehn mit Spendengeldern angekaufte Krankenwagen gesegnet. Diese wurden im Anschluss voll beladen mit Medikamenten, weiteren medizinischen Hilfsgütern und Nahrungsmitteln in die Ukraine überführt. An der ersten Aktion hatte sich die Stadt Wien durch eine Mitfinanzierung beteiligt.

*Aktualisiert um 14.30 Uhr

(kap - sst)


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01. Februar 2023, 10:44