Gebet zu Beginn des Ramadan in Südafrika Gebet zu Beginn des Ramadan in Südafrika 

Bätzing: „Eine neue Sensibilität für die Not der Mitmenschen“

Anlässlich des an diesem Mittwochabend beginnenden islamischen Fastenmonats Ramadan hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, den Muslimen in Deutschland den Segen Gottes gewünscht: „Möge die Fastenzeit Ihnen und Ihren Familien Freude und Wohlergehen bringen. Im Namen der Katholiken in Deutschland wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit und ein glückliches Fest zum Ende des Ramadan. Gott segne Sie, Ihre Familien und Gemeinden!“

In seiner Grußbotschaft würdigt Bischof Bätzing die Askese in der religiösen Fastenzeit: Sie biete dem Menschen die Gelegenheit, seine Ausrichtung auf den Schöpfer und Erhalter des Lebens zu reflektieren, sein Glaubensleben zu vertiefen und eine gute Gemeinschaft mit den anderen Geschöpfen zu suchen. „Dieses Jahr gibt es wieder eine zeitliche Überschneidung zwischen den verschiedenen Traditionen des Fastens, die Juden, Christen und Muslime pflegen. Die jüdischen Gläubigen bereiten sich auf Pessach vor, im Christentum kennt man die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern, im Islam wird der Ramadan begangen. Es ist schön, dass wir als Kinder Abrahams zur gleichen Zeit auf je eigene Weise fasten, beten und umkehren zu Gott“, so Bischof Bätzing. Er fügt hinzu: „Wenn wir uns im Gebet an Gott wenden, gewinnen wir eine neue Sensibilität für die Not unserer Mitmenschen. Das Gebet kann unsere Augen öffnen – für die Verwundungen dieser Zeit, aber auch für unsere Möglichkeiten, den Schmerz der anderen zu lindern.“

Ausdrücklich geht Bischof Bätzing auf das Erdbeben in der Türkei und Syrien ein: „Viele von Ihnen, verehrte muslimische Gläubige, sind mit dieser Region und ihren Menschen ganz persönlich verbunden. Die Bilder der Zerstörung machen sprachlos, das Zeugnis der einzelnen Schicksale rührt uns über die Grenzen von Herkunft und Religion hinweg an. Es wird Jahre dauern, die Wunden zu heilen und das Zerstörte aufzubauen. Unsere Gebete, unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Toten, Verletzten und Hinterbliebenen.“

Gebet für die Ukraine

Nicht minder furchtbar seien die Bilder aus der Ukraine. „Seit über einem Jahr führt Russland dort mit äußerster Brutalität einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der die europäische Friedensordnung in ihren Grundfesten erschüttert. Das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer schreit zum Himmel. Unzählige Tote sind zu beklagen, Familien werden auseinandergerissen, Verletzungen und Traumata reichen tief. Lassen wir nicht nach in unseren Gebeten für einen gerechten Frieden! Und vergessen wir nicht: Gott steht auf der Seite der Opfer. Dort ist auch unser Platz als gläubige Menschen“, schreibt Bischof Bätzing.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz würdigt in seiner Grußbotschaft die große Hilfsbereitschaft, die die Kirchen- und Moscheegemeinde in Deutschland auszeichnet. „In Spenden, humanitärer Hilfe, Solidaritätsbekundungen, Gebeten und Trauerfeiern kommt zum Ausdruck, dass uns das Leid unserer Mitmenschen am Herzen liegt. Wir sind dazu berufen, einander Bruder und Schwester zu sein, füreinander einzustehen, aufeinander achtzugeben. Mehr denn je braucht unsere Welt eine solche Haltung der Geschwisterlichkeit.“

(dbk – mg)

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22. März 2023, 12:44