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Synodaler Weg: „Kirche, die auch Beulen aushalten muss“

Nicht perfekt, aber doch lehrreich: so beschreiben Synodale vor Start der letzten Synodalversammlung den Synodalen Weg.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hob hervor, dass es viele Menschen gebe, die das Reformvorhaben in der katholischen Kirche in Deutschland auch angesichts von Hindernissen mitgingen. Im Interview mit dem Radio WDR5 zeigte sich der Bischof trotz angespannter Stimmung vor der Synodalversammlung gelassen. Es würden keinerlei Entscheidungen getroffen, die gegen das Kirchenrecht seien, betonte er. Formen der Arbeit und des Miteinanders zu verändern, gehöre zu „unseren Aufgabenfeldern“, so Overbeck. Vieles könne nur gemeinsam getragen werden.

Overbeck war von der deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Vorsitzenden, Bischof Bätzing, und Bischof Bertram Meier von Augsburg zu Delegierten der römischen Weltsynode gewählt worden; der Papst muss die Namen noch bestätigen.

„Der Papst hat immer von einer Kirche, die auch Beulen aushalten muss, gesprochen“, hob die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Claudia Nothelle im Vorfeld der Beratungen des Synodalen Weges in Frankfurt hervor. „Aber uns ist es wichtig, es am Ende so hinzubekommen, dass wir zeigen: Ja, wir entscheiden etwas, es verändert sich etwas, es bewegt sich etwas“, so Nothelle im Interview mit dem Domradio Köln.

Mit Blick auf weltkirchliche Fragen, die allein im Vatikan entschieden werden können, zeigte sich die ZdK-Vizepräsidentin ermutigt durch Rückmeldungen von Katholikinnen und Katholiken weltweit:

„Wir wissen, dass wir mit unseren Themen nicht alleine sind: Wir haben inzwischen so viele Rückmeldungen bekommen, die sagen: Glaubt doch nicht, dass uns die Themen nicht auch bewegen und beschäftigen. Das haben wir durchaus auch von Bischöfen gehört und von den Laienorganisationen dort. Das wird sich weiterbewegen und man wird die Themen nicht einfach totschweigen können.“

Für die Beratungen in Frankfurt wünsche sie sich „eine wirklich gute und aufgeschlossene Gesprächsatmosphäre, ein wirkliches Zuhören, einen Austausch und am Ende natürlich sehr, sehr gern klare Ergebnisse, mit denen wir weitermachen können und wissen: In Deutschland wird die Synodalität nicht mit diesem Wochenende abgeschlossen, sondern wir gehen danach in eine nächste Runde.“

Bischof Felix Genn hat zum Synodalen Weg „eine ganze Reihe von kritischen Punkten anzumerken“, wie der Münsteraner Oberhirte in einem Brief an die Seelsorger im Bistum Münster schrieb. Letzten Endes gehe es aber darum, „den Geist Gottes zu bitten, dass er die Oberhand behält und dass nicht der Ungeist und Verwirrung Einheit und Frieden zerstören“, so Genn. Der Synodale Weg sei „eine Lerngemeinschaft, eine Schule der Synodalität, aus der wir noch lange nicht entlassen sind“, erinnerte der Bischof. Der Weg sei noch lang, betonte er: „Ein Reifezeugnis steht noch aus.“

(vatican news/ domradio – pr)
 

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09. März 2023, 12:52