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Am nächsten Sonntag wird der Wiener Erzbischof Schönborn den „Sonntag der Barmherzigkeit“ feiern Am nächsten Sonntag wird der Wiener Erzbischof Schönborn den „Sonntag der Barmherzigkeit“ feiern 

Schönborn: Keine Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit

„Immer nur nachgeben, alles durchgehen lassen, das hat mit Barmherzigkeit nichts zu tun, und auch nicht mit Gerechtigkeit”, zitiert die Nachrichtenagentur „Kathpress“ (KAP) aus einer Kolumne von Erzbischof Christoph Schönborn am Freitag.

Kardinal Schönborn thematisierte die Barmherzigkeit mit Blick auf den „Sonntag der Barmherzigkeit“, den die Kirche am kommenden Sonntag feiert. Das Zusammenspiel von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sei wichtig, denn „immer nur nachgeben, alles durchgehen lassen, das hat mit Barmherzigkeit nichts zu tun, und auch nicht mit Gerechtigkeit.“

Der Begriff „Barmherzigkeit“ klinge im heutigen Sprachgebrauch etwas altmodisch oder gar „wie ein Fremdwort.“ Mit dem Gegenteil von Barmherzigkeit könnten viele Menschen mehr anfangen, schreibt Schönborn. Das sei beispielsweise dann der Fall, „wenn wir jemandem vorwerfen, dass er unbarmherzig ist, hart und herzlos handelt.” Ganz anders verhalte sich jemand, der ein großes und weites Herz habe. „Das sind Menschen, die Mitgefühl haben, die mit den Schwächen der anderen geduldig und nachsichtig umgehen."

Gott als Raum für Barmherzigkeit im Konkurrenzkampf des Lebens

Im ständigen Konkurrenzkampf des Lebens, in dem zumeist das Recht des Stärkeren gelte, liege der Schluss nahe, dass Barmherzigkeit etwas Weltfremdes, oder gar ein Zeichen der Schwäche sei. „Bloß mit Barmherzigkeit lässt sich kein Unternehmen gewinnbringend führen, kein Kind erziehen, kein gerechtes Gerichtsurteil fällen.“ Dennoch vertraue er „auf einen barmherzigen Gott”, betont der Wiener Erzbischof.

Die katholische Kirche feiert seit dem Jahr 2000 am achten Tag nach Ostern, der früher als "Weißer Sonntag" bezeichnet wurde, den "Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit". Das Fest war zunächst in Polen verbreitet, Papst Johannes Paul II. führte es für die Weltkirche ein. Es geht auf mystische Eingebungen der polnischen Ordensfrau Sr. Faustyna Kowalska (1905-1938) zurück.

(kap – fg)

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14. April 2023, 15:26