D: Zahl der Prostituierten steigt
Der Großteil der im vergangenen Jahr angemeldeten Prostituierten stammt laut der Statistik aus dem östlichen Europa. Mit 35 Prozent kommen die meisten Prostituierten aus Rumänien. Knapp 18 Prozent haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Mit dem Beginn des Ukrainekrieges ist auch die Zahl der Prostituierten aus der Ukraine angestiegen - und zwar von 180 im Jahr 2021 auf 470 im darauffolgenden Jahr. Der überwiegende Anteil der Angemeldeten ist zwischen 21 und 44 Jahre alt. Lediglich vier Prozent sind unter 21. Angaben zum Geschlecht könne man leider nicht machen, da dieses bei der Anmeldung nicht angegeben werde, hieß es vom Bundesamt.
Der Anstieg der Zahlen wurde vom Statistischen Bundesamt auf das Ende der Coronamaßnahmen im April vergangenen Jahres zurückgeführt. Davor war aufgrund der Pandemie das Ausüben und die Anmeldung einer Prostitutionstätigkeit mit hohen Auflagen verbunden. Die Anzahl der angemeldeten Prostituierten läge aber immer noch weit unter dem Niveau vor Corona mit 47.370 Anmeldungen. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass man keine Erhebungen zu illegaler Prostitution machen könne.
Neue europaweite Regelungen
Am Donnerstag hatte das EU-Parlament mehrheitlich für europaweite Leitlinien zum Kampf gegen Prostitution gestimmt. Eine bislang uneinheitliche Rechtslage führe derzeit dazu, dass immer mehr Menschen Opfer von Menschenhändlern würden, so die Parlamentarier in Straßburg. Uneinigkeit bestehe jedoch noch in der Frage, ob es eine weitergehende Legalisierung von Prostitution geben oder aber das sogenannte Nordische Modell bevorzugt werden soll. Dieses sieht ein Verbot von Prostitution mit Bestrafung von Freiern und Zuhältern vor.
(kna - jo)
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